verrückteste Hotels der Welt

Die 5 verrücktesten Hotels der Welt

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben. Zum Beispiel in seinem Hotel: Manche Hotels sind irre gut, manche sind irre schlecht – und andere sind einfach nur irre. Die verrücktesten Hotels der Welt pfeifen auf Konventionen und manchmal auch auf Branchenstandards. Wer bei der nächsten Übernachtung mal etwas wirklich Abgefahrenes ausprobieren möchte, wird in diesen 5 Hotels garantiert fündig.

1. Null-Stern-Hotel, Safiental/Schweiz

verrückte Hotels
Foto: Das Motto des Null-Stern-Hotels: "the only star is you" © Null Stern Hotel

Wer im Null-Stern-Hotel in der Schweiz übernachtet, muss bereits sein, auf so ziemlich alles zu verzichten, was einen Hotelaufenthalt ausmacht – einschließlich einem Hotel.

Das abgedrehte Projekt der Schweizer Konzeptkünstler Patrik und Frank Riklin reduziert das Konzept „Übernachtung“ auf den Schlafplatz: Alles, was der Gast bekommt, ist ein Bett – und das steht unter freiem Himmel mitten in den Schweizer Bergen.

Immerhin bringt morgens ein Butler den Kaffee ans Bett. Bei diesem „Mitarbeiter“ kann es sich um einen Angestellten der Gemeinde oder einen Landwirt handeln, der das Projekt unterstützt. Falls es mitten in der Nacht regnet, steht in der Nähe eine umgebaute Scheune als Notlager zur Verfügung – wenn man hier von Notlager sprechen kann, denn die hat immerhin vier Wände.

Die Idee hinter dem Null-Sterne-Konzept ist nach Auskunft der Schöpfer ein neues Verständnis von Luxus: Komfort und Qualität, wo man sie nicht erwartet. Ob ein Bett ohne Service diesem Anspruch gerecht wird, muss jeder für sich entscheiden. Die Nachfrage ist jedenfalls riesig, das Bett in den Bergen ist in der warmen Saison auf Monate ausgebucht. Und das trotz des gar nicht minimalistischen Preises von 250 Franken/230 Euro für, nun ja – ein Bett eben.

2. The Hobbit Motel, Waitomo/Neuseeland

verrückte Hotels
Foto: In der Hobbit-Unit können Sie ihren ganz persönlichen Hobbit-Traum realisieren© Woodlyn Park

Herr der Ringe-Fans aufgepasst: In Neuseeland, wo große Teiles des Filmepos gedreht wurden, können Gäste einkehren wie in Mittelerde. Das Konzept der Region Woodlyn Park hat für seine offenbar magische Anziehungskraft sogar den World Innovation Award gewonnen, und auch eine bekannte neuseeländische Fernsehshow wird vor der originellen Kulisse gedreht.

Zwei Stunden von Auckland entfernt, in der Nähe der berühmten Waitomo-Höhlen, liegen zwei Nachtlager mit Bullaugenfenstern, die wie die echten Hobbit-Residenzen in der Filmtrilogie in einen grünen Hügel integriert wurden. Dabei handelt es sich um Selbstversorger-Apartments für zwei bis sechs Personen mit Küche, Dusche, Toilette und spärlichem Mobiliar.

Auf demselben Gelände stehen übrigens auch ein alter Farmwagen, ein umgebautes Frachtflugzeug aus den 50er Jahren und ein ehemaliges Patrouillen-Boot der Marine zur Übernachtung bereit. Allen gemeinsam ist der üppige Ausblick über die grünen Hügel von Mittelerde, pardon, Neuseeland.

Nur größeren Komfort sucht man hier vergebens: Wo Motel draufsteht, ist auch Motel drin. Die Preise liegen je nach Größe der verschiedenen Herbergen auf dem Gelände zwischen etwa 100 und 200 Euro.

3. dasparkhotel, Linz

verrückte Hotels
Foto: Das Parkhotel bietet umfunktionierte Kanalrohre nach dem "pay as you wish"- Prinzip an. © dasparkhotel

Beim Namen „Park Hotel“ hat der erfahrene Hotelgast spontan ein mondänes Bild vor Augen: gediegenes Ambiente, gehobener Standard, eine schlossartige Residenz in einer gepflegten Grünanlage vielleicht. Genau mit diesen Assoziationen spielen die Gründes des Park Hotel in Linz/Österreich – und verkehren sie ins Gegenteil. Ihr „Hotel“ ist nämlich die richtige Wahl für alle, die schon immer mal buchstäblich in der Gosse landen wollten.

In einem hübschen, relativ naturbelassenen Park in Ottensheim stehen, nein: liegen mehrere Stücke Betonrohr, wie sie normalerweise in der Kanalisation zum Einsatz kommen. In die Betonhülsen haben die Betreiber alles eingebaut, was es für eine Übernachtung braucht: ein Doppelbett, Strom, Licht, Wolldecken und Schlafsäcke. Oder fast alles: Toiletten, Duschen und Gastronomie passen in die etwa zwei Meter breiten und 2,60 Meter langen Röhren nämlich nicht hinein – hier musste ich bei meinem Aufenthalt auf die umliegende Infrastruktur von Cafés und Restaurants zurückgreifen. Was mitten in der Nacht auf einen eher freizügigen Toilettenbesuch hinausläuft … Auch sonst war es nicht gerade die bequemste Nacht meines Lebens: Mit meinen 1,97 Meter kam ich mehrfach unangenehm mit den Betonwänden der Röhre in Berührung.

Die Betreiber folgen einem Pay-as-you-go-Prinzip: Beim „Auschecken“ war ich angehalten, in der Paybox meiner „Suite“ einen Betrag nach Wunsch zu hinterlassen. Mit den Einnahmen wird die Weiterführung des Projekts unterstützt, denn es handelt sich um ein öffentlich unterstütztes Stadtentwicklungsprojekt. Inzwischen gibt es einen zweiten Standort in Bottrop-Ebel im Ruhrgebiet.

Wer also schon immer mal wissen wollte, wie es sich anfühlt, in der Kanalisation zu übernachten (minus Gestank), kann es hier ausprobieren – von Mai bis Oktober stehen die Röhren Gästen zur Verfügung und können online gebucht werden wie jedes andere Hotel auch. Mir war der Aufenthalt durchaus die Erfahrung wert; komfortabel ist allerdings anders.

4. Palacio de Sal, Salar de Uyuni/Bolivien

Eishotels gibt es schon lange, und einige davon sind durchaus exklusive, komfortable Herbergen in den kälteren Regionen der Welt. In Südamerika wurde die Idee, ein Hotel aus einem ungewöhnlichen Material zu errichten, jedoch auf die Spitze getrieben: Der Palacio de Sal, als „Salzpalast“, ist genau das: ein beeindruckendes, weitläufiges Hotel, das fast ausschließlich aus Salz errichtet wurde.

Vom Dach über die Wände bis hin zum Mobiliar besteht fast alles auf diesem Anwesen mitten in der bolivianischen Wüste aus Salz. Sogar die Bettengestelle und die Stühle wurden aus den feinen Kristallen gefertigt. Und ja, ich bin mir sicher. Denn wie wohl die meisten Gäste konnte ich nicht widerstehen und habe probiert.

Am meisten hat mich der Blick aus den Panoramafenstern des weitläufigen Speisesaals fasziniert: Von dort aus blickte ich auf die größten Salzfelder der Welt, aus denen auch das Baumaterial gewonnen wurde. Salz ist der wichtigste Rohstoff der Region, wie mir ein Kellner erklärte. Wenig später servierte er mir sehr charmant und professionell-gastorientiert die Spezialität des Hauses: saftiges Hähnchen in Salzkruste. Was auch sonst. Das Abendbuffet kostet etwa 20 Dollar.

Die Atmosphäre des Palasts mit seiner traumgleichen Anmutung ist atemberaubend – besonders nachts, wenn der klare Sternenhimmel über der Wüste mit den Salzfeldern um die Wette funkelt – ein surreales, fast utopisches Szenario. Selten war ich geografisch und gefühlt so weit weg vom Alltag wie hier.

Wer sich Sorgen um seine Sicherheit macht: Dem Gebäude selbst und den Möbeln sieht man auf den ersten Blick kaum an, dass sie aus Salz gebaut sind. Das Material wurde so verdichtet und verarbeitet, dass es auf den ersten Blick auch um besonders helle Sandstein-Ziegel handeln könnte. Nur der unverkennbare, mineralische Geruch der Zen-artig klar gestalteten Räumlichkeiten erinnert zu jeder Zeit an das ungewöhnliche Baumaterial. Ich habe mich durchgehend wohlgefühlt.

Unter den 30 Zimmern zu Preisen von ca. 120 bis 150 Euro sind auch Suiten und eine besonders großzügige VIP-Suite. Und keine Angst: Die Badewannen sind nicht aus Salz.

5. Henn na Hotel, Tokio

Hier ist der Name Programm. "Henn-na Hotel" steht für fortschrittliches Hotel- so auch das Konzept: Roboter empfangen Sie an der Rezeption. © Henn-na Hotel
Hier ist der Name Programm. "Henn-na Hotel" steht für fortschrittliches Hotel- so auch das Konzept: Roboter empfangen Sie an der Rezeption. © Henn-na Hotel

Im Henn na Hotel in Japan beginnt das Abenteuer schon beim Check-in. Hier werden die Gäste nämlich nicht von einem Rezeptionisten aus Fleisch und Blut empfangen, sondern von einem äußerst grimmig dreinblickenden, zähnefletschenden Dinosaurier-Roboter. Mit dem Gepäck hilft kein Bell Boy, sondern ein automatisierter Trolley. Zugang zum Zimmer gibt es nur via Gesichtserkennung, überall hängen Überwachungskameras.

Auf dem Zimmer geht es nicht minder seltsam weiter: Dort interagieren die Gäste mit einem Dinosaurier-Ei, indem sich ein sprachgesteuerter Computer verbirgt – eine Art prähistorische Siri sozusagen. Das Ei steuert Beleuchtung, Fernseher und Klimaanlage – wenn es gerade gute Laune und volle Batterien hat.

Und wo sind die Angestellten? Ganz einfach: Es gibt keine! Jedenfalls keine, die für die Gäste sichtbar wären. Die einzigen Angestellten sind die Damen, die das Bett machen, wenn die Gäste abwesend sind – und diejenigen, die im Hinterzimmer versteckt per Monitor all die Sicherheitskameras überwachen.

Ein gleichzeitig prähistorisches und ultramodernes Digitalhotel für Abenteuerlustige also – zu für Japan extrem günstigen Preisen von um die 80 Euro pro Nacht. „Henn na Hotel“ bedeutet, je nach Übersetzung, übrigens so etwas wie „merkwürdiges Hotel“ …


nach oben

Ein Gedanke zu “Die 5 verrücktesten Hotels der Welt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.