Wer gern mal gepflegt die Sau rauslassen möchte, kann das natürlich in so ziemlich jedem Hotel der Welt tun – unter Beachtung der Hausordnung sowie der geltenden Gesetze und mit Rücksicht auf die anderen Gäste und nicht zuletzt das Housekeeping, versteht sich. Die folgenden 5 Hotels jedoch verleihen einer vergnüglichen Nacht eine besonders pikante Note: Hier ist die Erotik ganz offiziell Programm.
Hotel Pelirocco, Brighton/England
Die für ihre Exzentrik bekannten Engländer sind gleich zweimal in dieser Liste vertreten – von einem Sexit scheint auch nach dem Brexit keine Rede zu sein. In diesem trendigen Hotel im Süden Englands sind die Gäste geradezu angehalten, ihren erotischen Fantasien freien Lauf zu lassen. Die Themen-Räume, deren Gestaltung von Pop Art bis Burlesk reicht, lassen sich im Rahmen von sechs verschiedenen Erotik-Packages buchen. Vom „Like a Virgin“ Paket für nicht-ganz-so-Unschuldige bis hin zum „Slave To Love“-Paket für die etwas härtere Gangart ist alles dabei. Einige der Räume verfügen über übergroße runde Betten, eine Peepshow-Dusche für freizügige Einblicke und verspiegelte Decken.
The Crazy Bear, England
Die drei Hotels dieser Gruppe sind geradezu Symbole britischer Exzentrik: Eine einheimische Journalistin hat das Konzept einmal als eine Mischung von „Moulin Rouge, Las Vegas, einem Sechzigerjahre-Bordell in Soho und dem Mars“ beschrieben. Auf mich wirkt es wie eine opium-geschwängerte, neobarocke Fantasie, wie sie Oscar Wilde gefallen hätte. Schon das Treppenhaus des Outlets in Beaconsfield sieht aus wie ein auf edel getrimmter Trip; hier und da ragt schon mal ein Giraffenhintern aus der psychodelisch gemusterten Wand. Die Deko bewegt sich haarscharf an der Grenze zwischen englischem Old-School-Schick und Hardcore-Kitsch. Die Räume wirken wie aus einem opulenten Genrefilm entlehnt, in dem entrückte Schönheiten in knappen Kostümchen den Champagner direkt aus der goldenen Badewanne trinken und sich lasziv auf plüschigen Möbeln räkeln. Der perfekte Ort, um das eigene Spießer-Ich und den Rest der Welt hinter den mit goldfarbenem Brokat versteppten – und mutmaßlich relativ schallfesten – Wänden einmal hinter sich zu lassen und sich zu fühlen wie ein Unterwelt-Boss jenseits moralischer Grenzen. Auch der Service ist überraschend gut: Hier wurde ich zur Abwechslung einmal mit Namen begrüßt. Nur dass es mir hier ausnahmsweise mal nicht wirklich recht war …
Desire Riviera Maya Resort, Mexico
Das wohl frivolste Hotel in dieser Aufzählung ist ein ausgedehntes, hochwertiges 4-Sterne-Resort nahe Cancun in Mexico, das sich ganz den Freuden der körperlichen Zweisamkeit verschrieben hat. Das Desire Riviera Maya geht dabei weit über die Vorzüge eines normalen Hotels hinaus. Hier ist Erotik an jedem Tag im Jahr der zentrale Programmpunkt: In den großzügigen öffentlichen Räumlichkeiten finden regelmäßig Themennächte und provokative Shows mit freizügigen Darstellern statt. Besonders Spa Treatments stimmen Körper und Geist auf freudvolle Tage und Nächte unter der heißen Sonne Mexicos ein. Sogar Workshops, in denen Paare ihre verborgenen Fantasien ausleben können, werden angeboten. Das Resort verfügt außerdem über einen Nachtclub inklusive Liebesschaukeln und Poledance-Stangen. Die gesamte Gasterfahrung ist darauf ausgelegt, dass die Gäste ihren erotischen Sehnsüchten freien Lauf lassen. Der Clou: Kleidung ist in diesem Resort optional. Das alles findet in gediegener, edel-moderner Atmosphäre statt. Erotik mit Anspruch statt Schmuddel-Hotel mit Stundenrate – das Desire Riviera Maya Resort ist der perfekte Ort für experimentierfreudige Paare mit Anspruch.
Two Lions-Zimmer, Propeller Island City Lodge, Berlin
Berlin ist für seine raue, Hardcore-lastige Clubszene bekannt. Gleich welche persönlichen Vorlieben man mitbringt – in Berlin findet garantiert jeder seine Nische. Das Two Lions-Zimmer in der Propeller Island City Lodge ist wie die konsequente Fortsetzung einer Nacht im berühmt-berüchtigten Club Berghain hinter verschlossenen Türen: In der Mitte des eher roh und industriell eingerichteten, riesigen Raums thronen anderthalb Meter über dem Boden auf massiven hölzernen Säulen zwei waschechte Käfige, in denen selbst Hannibal Lecter sicher verwahrt wäre. Weil mir das auf Dauer aber zu unbequem wurde, machte ich von der Möglichkeit Gebrauch, in dem ganz normalen Doppelbett zu nächtigen. Ganz Mutige müssen übrigens nur die Vorhänge öffnen, um den Blick auf die Käfige durch die großen Fenster auch für andere Gäste der City Lodge freizugeben – das Zimmer hat etwas von einem skurrilen Zirkus für Hartgesottene. Bei meinem Aufenthalt vergaß ich leider die Vorhänge zu schließen. Dass ich gerade zur Attraktion des Abends wurde, merkte ich erst durch das laute Johlen der Gäste im Zimmer gegenüber … Gewiss nicht jedermanns Sache. Genau das Richtige allerdings für jene, denen eine Partynacht in Berlin nicht exzessiv und martialisch genug sein kann.
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Erotic Suite, The Palms Casino Resort, Las Vegas
In Las Vegas würden wohl die Gäste der meisten Hotels erröten, wenn die Wände sprechen könnten. Auf exklusive Exzesse im großen Stil ausgelegt ist die Erotic Suite im The Palms. Die riesige Suite mit 80er-Jahre–Flair ist ganz in Leder, Stein und Metall gehalten. Sie verfügt über ein gigantisches, rundes, automatisch rotierendes Bett. Die Decke ist verspiegelt. Rote Ambiente-Beleuchtung tut ein Übriges – hier geht es um ganz andere Spielchen als unten im hauseigenen Kasino. Das Highlight ist die riesige Dusche in gebürstetem Metall, in deren Zentrum eine Poledance-Stange darauf wartet, umtanzt zu werden – Nachtclub-inspirierte Beleuchtung inklusive. What happens in Vegas, stays in Vegas – auf keine andere Suite im Zocker-Paradies dürfte das mehr zutreffen als auf diese. Mit einem Preis von mehreren tausend Euro pro Nacht je nach Saison und Verfügbarkeit dementsprechend auch kein Schnäppchen.