Pattaya hat als Zentrum des Massentourismus in Thailand nicht gerade eine blütenreine Weste. Doch wer sich über die Klischees hinwegsetzt, kann ein Paradies entdecken, das aus gutem Grund so beliebt ist. Wie in jeder Touri-Hochburg gilt in Pattaya allerdings: gewusst wo. Das Thai Garden Resort trumpft mit deutschen Hotel-Tugenden in authentischer Thai-Atmosphäre auf. Carsten K. Rath hat für BILD eingecheckt.
#Wertung
Die Bewertung erfolgt nach subjektiven und zugleich professionellen Gesichtspunkten aus meiner Perspektive als langjähriger Branchen-Insider anhand des Net Promoter Score auf einer Skala von 1 (unwahrscheinlich, dass ich das Unternehmen einem Freund oder Kollegen empfehlen würde) bis 10 (äußerst wahrscheinlich).
In Pattaya, so scheint es mir manchmal, gibt es beinahe noch mehr deutschsprachige Hoteliers als Urlauber. Und das will schon etwas heißen. Dafür gibt es allerdings auch – ähnlich wie auf Mallorca – sehr gute Gründe. Pattaya mag mit seinen geschätzten sechs bis acht Millionen Besuchern pro Jahr kein exotischer Geheimtipp sein. Doch bei allen Schattenseiten, von der Straßenprostitution bis hin zu teilweise übermäßig frequentierten Stränden, ist Pattaya nun einmal immer noch ein echtes Paradies. Es bietet alles, was wir Europäer uns von unserem Asien-Urlaub wünschen: Strand, Sonne, Exotik und einen Relax-Faktor, mit dem sich kaum ein Ferienziel auf der Welt messen kann. Abseits der Strände in Pattaya selbst, die jeder kennt (und besucht) gibt es ganz in der Nähe fantastische Strände von beinahe karibischer Qualität, etwa auf Koh Larn und Koh Si Chang. Und das alles lässt sich von Pattaya aus zu verblüffend günstigen Preisen erschließen.
Wichtig ist an einem so beliebten Ziel allerdings, dass man seinen wohlverdienten Urlaub im richtigen Hotel verbringt – und da kann man in Pattaya mit seinem überbordenden Angebot so einiges falsch machen. In vielen der Pauschaltouristen-Silos ist nicht nur die Ausstattung 08/15, sondern auch das Gasterlebnis, und nicht selten mangelt es sogar an der Sauberkeit erheblich. Und darauf stehen wir bei aller Urlaubs-Entspanntheit nun mal ganz und gar nicht!
Die unangefochtene Königin der Ferienanlagen in Pattaya ist für mich seit Jahren das Vier-Sterne-Resort Thai Garden. Und mit dieser Meinung bin ich nicht allein: So ist das Resort im Herzen des Ferienorts zum Beispiel auch das Lieblingshotel von Reiner Calmund, der mehrmals im Jahr hier anzutreffen ist. Auch Christoph Daum und viele andere prominente Menschen aus Politik, Wirtschaft und Sport gehen hier ein und aus.
Grüne Oase lässt den Massentourismus vergessen
Das Resort wurde vor inzwischen 30 Jahren von zwei Deutschen eröffnet. Seitdem ist es immer weiter gewachsen, wurde 2008 zum letzten Mal komplett renoviert und hat sich auch seither ständig weiter verbessert. Seit langem ist es eines der beliebtesten thailändischen Hotels bei deutschsprachigen Gästen. Seit 2017 sind sogar das deutsche und das österreichische Konsulat in einem Gebäude auf dem Gelände des Thai Garden untergebracht, was für manche Besucher natürlich ein zusätzlicher Vorteil ist. Das Resort erfreut sich einer durchschnittlichen Belegung von über 90 Prozent – ein Spitzenwert.
Was aber macht das Hotel so beliebt? Die Alleinstellungsmerkmale beginnen schon beim offensichtlichen: Inmitten der Stahlbeton-Fassaden der typischen Touristenhotels in der Umgebung macht das Anwesen Thai Garden seinem Namen alle Ehre. Es hat die Form eines wunderschönen, traditionellen thailändischen Gartens, der sich auf sagenhaften 26.000 Quadratmetern Fläche um eine üppige, 60 Meter lange, organisch geformte Poollandschaft in seinem Zentrum zieht.
Besitzer Gerrit Niehaus hält sich selbst die meiste Zeit über hier auf, und das tut dem Resort in jeder Hinsicht gut. Zum einen ist er als Gastgeber für die Gäste und als Arbeitgeber für die Mitarbeiter sehr präsent, weshalb es sehr persönlich zugeht. Zugleich sorgt das hervorragende Netzwerk des Unternehmers dafür, dass neben vielen Deutschen auch viel lokale Prominenz zu Gast ist.
Promis in einem Vier-Sterne-Haus? Im Thai Garden passt das durchaus zusammen. Es ist der persönliche, herzliche Stil, mit dem Gerrit Niehaus und seine reizende Frau Anselma ihr Resort führen, der auch anspruchsvolle Gäste immer wieder hierherlockt – genau wie viele große Reiseveranstalter, die das Hotel in ihrem Portfolio haben.
Deutsche Tugenden – und zwar die richtigen
Wer das Resort zum ersten Mal betritt, dem wird zuerst auffallen, wie penibel gepflegt es im Vergleich zum manch anderem Hotel in Asien ist – hier blitzt und blinkt sogar das Dach, als wäre erst gestern errichtet worden. Mag sich über die deutsche Gründlichkeit amüsieren, wer will: Für mich als Gast und als Hoteliers-Kollege ist das ein echtes Qualitätsmerkmal. In Südostasien gerät nämlich schon das kleinste Hygieneproblem sehr schnell außer Kontrolle. Das heißfeuchte Klima kann eine nagelneue Anlage innerhalb weniger Jahre alt aussehen lassen, wenn sie nicht angemessen gepflegt wird. Der hohe Anspruch an die Sauberkeit ist also nicht nur angenehm, sondern hat auch praktische Gründe.
Der Grund, warum das Hotel so boomt wie kaum ein anderes in Pattaya, ist aber nicht nur die Sauberkeit. Und noch nicht einmal die Thailand-typisch sehr günstigen Preise trotz hervorragender Lage (ab etwa 100 Euro pro Nacht fürs Doppelzimmer bei Direktbuchung) können die Beliebtheit nicht allein erklären.
Es ist der persönliche, herzliche und familiäre Charakter, der hier den Ausschlag gibt und für die ausgesprochen hohe Quote an Stammgästen sorgt. Das Hotel versteht sich als Heimat fern der Heimat, ohne deshalb gleich eine alberne deutsche Folklore zu pflegen. Hier stimmt einfach die Mischung auf deutschen Tugenden und thailändische Authentizität. Ganz gleich, ob man für eine Nacht oder für ein Jahr bleibt: Wer gern und mehr oder weniger regelmäßig in Pattaya ist, findet hier einen sicheren, vertrauten Hafen mit verlässlicher Qualität in allen Belangen. Wer in Thailand schon mal richtig Pech mit seiner Unterbringung hatte, weiß: Das ist eine Menge wert.
Komfort sprengt den Vier-Sterne-Standard
Mit 227 Zimmern sowie Ein- und Zwei-Zimmer-Apartments für längerfristige Gäste ist das Thai Garden kein Mega-Resort wie manche Anlage der touristischen Massenabfertigung ein paar hundert Meter den Strand entlang. Doch es ist allemal groß genug und mit seinen Kategorien für verschiedene Aufenthaltsformen breit genug aufgestellt, um sogar den Luxushotels des Ortes Konkurrenz zu machen, wie die Beliebtheit auch bei Prominenten zeigt: Wahrer Luxus kommt aus der Flexibilität für Gästewünsche.
Das hat auch damit zu tun, dass die Zimmer mehr bieten als viele andere Vier-Sterne-Hotels. Schon das Standard-Zimmer ist mit 35 Quadratmetern sehr großzügig bemessen und in einem modernen, Thai-Burmesischen Stil möbliert – einschließlich Safe, Kühlschrank, Wasserkocher und Klimaanlage, die auch sehr gut und leise funktioniert.
In den oberen Zimmerkategorien – wie alle Räume immer entweder mit Pool- oder Gartenblick – kommen sogar Extras wie eine Regenschauer-Dusche und Terrasse hinzu.
Wer einen der „Holiday Bungalows“ oder eines der „Deluxe Apartments“ mietet, bekommt sogar sein eigenes kleines thailändisches Feriendomizil mit ein oder zwei Zimmern und bis zu 120 Quadratmetern – inklusive gut ausgestatteter Kitchenette.
Alle Vorteile Thailands zum Greifen nah
Der Service im Thai Garden ist genau das, was man sich von Thailand erhofft. Viele der Annehmlichkeiten sind dennoch alles andere als selbstverständlich, sogar in einem so gastorientierten Urlaubsort wie Pattaya. Das gilt vor allem für das sehr professionelle Wellness-Angebot.
So kann ich mich gleich von vier hervorragend qualifizierten Masseurinnen auf einmal unter den bildschönen Palmen im Freiluft-Bereich der Wellness-Landschaft auf traditionellen Thai-Art durchkneten lassen – eine Wohltat in der frischen Brise, die vom nahegelegenen Meer mit angenehmen 30 Grad Wassertemperatur herüberweht.
Die Ruhe täuscht über die sehr zentrale Lage in der North Pattaya Road hinweg. Auch Shopping-Touristen, wenngleich sie in diesem Resort eher die Ausnahme sind, kommen voll auf ihre Kosten: Schräg gegenüber liegt mit dem Terminal 21 eine der besten Shopping-Malls Thailands.
Wer lieber in der offenen See baden möchte als im riesigen und vor allem blitzsauberen Pool des Hotels: Das Thai Garden liegt nur fünf Minuten Fußweg von Pattaya Beach entfernt. Thailand-Insider wissen allerdings: Die schönsten Strände liegen außerhalb Pattayas. Mein Lieblingsstrand in diesem Teil Thailands liegt auf der nahegelegenen, atemberaubend schönen kleinen Insel Koh Larn. Ihre ruhigen, türkisblauen Strände, sind das Gegenbild zum oft stark besuchten Pattaya Beach. Hier fühle ich mich wie Robinson auf seiner Insel. Für Aktive stehen aber auch zahlreiche sportliche Highlights wie Scuba-Diving oder Parasailing zur Verfügung – und das alles liegt nahe genug, um nur einen Halbtagsausflug für einen Besuch zu benötigen.
Beim Essen wird es nie langweilig
Auch das Essen im Thai Garden sprengt den Vier-Sterne-Status des Resorts. Das gilt sowohl für die Qualität als auch für die Auswahl. Natürlich ist es in Thailand kein allzu großes Kunststück, für frisches Obst zu sorgen. Doch eine so breite Auswahl bei hervorragender Qualität und perfektem Reifegrad findet sich beileibe nicht auf jedem Buffet in Pattaya.
Bemerkenswert ist angesichts der günstigen Übernachtungspreise auch, dass sowohl die Frühstücks- als auch die Abendbüffets ständig wechseln und nie Langeweile aufkommt. Das gilt übrigens nicht nur kulinarisch, sondern auch für den Unterhaltungswert: Ein philippinisches Musikertrio spielt jeden Abend für die Dinner-Gäste. Die Entertainer verstehen es darüber hinaus, die Gäste miteinander zu vernetzen und ein Gefühl von gemütlicher Gemeinschaft herzustellen. Das ist etwas, das viele deutsche Thailand-Gäste sehr zu schätzen wissen.
Fazit: Erschwinglicher Thailand-Luxus für Anfänger und alte Hasen gleichermaßen
Gerade, wer mit dem Ruf von Pattaya hadert, ist im Thai Garden genau richtig: Das Resort reduziert den Aufenthalt genau auf das Beste, was Thailand zu bieten hat. Die Anlage ist wunderschön, top-gepflegt und sogar noch komfortabler, als die vier Sterne und die günstigen Preise vermuten lassen. Die vielen Stammgäste sorgen für eine familiäre, entspannte Atmosphäre jenseits des Pauschal-Feelings weiter unten am Strand.
Der Service ist sogar für thailändische Verhältnisse ausnehmend herzlich, während bei Qualität und Professionalität und Pflegezustand deutsche Tugenden zum Tragen kommen. Die starke Präsenz des Gastgeber-Ehepaars Niehaus tut dem Resort in jeder Hinsicht gut – genau wie die Prominenz von einheimischen und deutschen Prominenten, die gut gelaunt über die Anlage schlendern.
Wer von thailändischen Stränden träumt und bisher glaubt, dass die erschwinglichen Preise in Pattaya auf Kosten von Komfort und Qualität gehen, sollte das Thai Garden Resort unbedingt ausprobieren: Verlässlicher und idyllischer, dabei aber dennoch vergleichsweise authentisch, ist der Mythos Südostasien nicht zu haben. Pattaya ist viel mehr als sein Ruf, und dieses Hotel ist für seine Fans die goldene Nadel im Sandhaufen des Massentourismus. Rath checkt ein!
- Ausdrückliche Reisewarnung
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- Ganz großes Kino