Die 3 angesagtesten Rooftop-Bars in Berlin

Mit immer wärmeren, längeren Sommern steigt auch an der Spree der Bedarf an Outdoor-Locations entlang der Spree. Besonders angesagt sind – wie derzeit in allen Metropolen – coole Rooftop-Bars mit oder ohne Infinity-Pool. Besonders viele Hochhäuser mit Panorama-Blick hat Berlin zwar nicht zu bieten, dafür aber eine sehr kreative Hospitality-Szene. Die drei für mich coolsten Dächer Berlins stelle ich Ihnen hier vor.

1. Eine Welt für sich: Klunkerkranich, Neukölln

Klunkerkranich Berlin
Foto: Der Klunkerkranich auf dem Dach des Einkaufscenters Neukölln Arcaden ist eine der ungewöhnlichsten Rooftop-Locations der Welt © Neuköllner Kranichgesellschaft mbH

Dieses Konzept auf dem Dach des Einkaufscenters Neukölln Arcaden, Parkdeck 6, ist schon seit seiner Gründung 2013 Jahren eine Berliner Institution und wohl eine der ungewöhnlichsten Rooftop-Locations der Welt. Typisch Berlin: Kultur und Kommerz könnten enger kaum zusammenliegen. Die Gründer verstehen den Klunkerkranich als „Kulturdachgarten“.

Neben dem wohl schönsten Panorama über Berlin bieten sie auf dem erstaunlich grünen Dach in der Karl-Marx-Straße 66 ein äußerst abwechslungsreiches Programm: Lesungen, Poetry Slams, Konzerte, Kino, Märkte u.v.m. finden hier in praktisch täglicher Rotation statt. Zwei Hütten auf dem Dach beherbergen die Formate, die den freien Himmel nicht vertragen. Inzwischen gehören auch zwei Indoor-Floors zum extrem erfolgreichen Konzept – Feiern bis der Arzt kommt gehört in Berlin nun mal zu jeder Jahreszeit zum Standardrepertoire.

Was ich am Klunkerkranich am meisten liebe ist, dass ihn alle lieben: Kauzige Kiezbewohner und hippe Neukölln-Zuzügler genauso wie alternative Partyszene und Besucher aus der ganzen Welt. Hier ist jeder zu Hause, jeder willkommen – und niemand lange allein. Und den besten Sonnenuntergang in Berlin hat der Klunkerkranich auch!

Klunkerkranich Berlin
Foto: Der Klunkerkranich hat den besten Sonnenuntergang in Berlin © Neuköllner Kranichgesellschaft mbH

Atmosphäre und Zutrittsschwelle sind – typisch Neukölln – extrem low-key: das Jackett besser zu Hause lassen, und gesiezt wird hier ganz sicher niemand. Entsprechend attraktiv sind – für internationale Verhältnisse – auch die Getränkepreise. Die Öffnungszeiten sind ebenfalls typisch Berlin: täglich von „was ist eine Öffnungszeit?“ bis „was heißt hier nach Hause gehen?“

Ich gebe es zu: Es gibt Abende, da ist mir als Luxusfan der Klunkerkranich eine Spur zu Berlin, zu alternativ, zu rau. Doch wer den echten Berlin-Spirit aufsaugen will, ist hier genau richtig.

2. Sehen und gesehen werden: Amano Dachterrasse, Mitte

Die Amano Dachterrasse, wie der Name schon sagt die Dachterrasse des schicken Amano Hotels im Herzen von Mitte auf der Ecke von Rosenthalter und Auguststraße, ist sozusagen das Gegenbild zum Klunkerkranich: Hier ist das Jackett der Normalzustand, denn hier geht es ums Sehen und gesehen werden.

Im Gegensatz zu den noch exklusiveren, zutrittsbeschränkten VIP-Locations der Hauptstadt geht es hier jedoch immer noch vergleichsweise entspannt und ungezwungen zu. Das Publikum besteht vor allem aus jungen Szene-Gängern und Business-People auf der Suche nach Entspannung.

Die überschaubare Terrasse mit ihrer schicken, hölzernen Bar und den bequemen, flachen Lounge-Hockern und Tischen ist der ideale Treffpunkt für einen trendigen Afterwork-Cocktail mit Ausblick. Auch als Ausgangspunkt für eine rauschende Nacht in den Bars und Clubs von Mitte bietet sich die extrem zentrale Location an. Der Fernsehturm ist beinahe zum Greifen nah.

AMANO Hotel Berlin
Foto: Auf der schicken Dachterrasse des AMANO Hotels geht es ums Sehen und Gesehen werden © Amano Group

Der Service ist recht professionell und zügig, und für Berliner Verhältnisse sogar ziemlich höflich. Der gastronomische Schwerpunkt liegt klar auf den Cocktails (ab 10 Euro). Besonders beliebt sind der „Black Hugo“ (u. a. mit Crémant und frischen Beeren) und der „Wild Kitchen“ (u. a. mit Ingwer, Mandel und Zitronengras). Als alkoholfreie Variante ist der hausgemachte Eistee (4 Euro) vorzüglich. Einen klaren Kopf brauchen die Autofahrer schon auf dem Weg: Die Parksituation ist Mitte-typisch katastrophal. Ich vermeide es grundsätzlich selbst zu fahren, wenn ich hierher komme …

3. , Cocktails, Cakes und Charaktere: sky.bar im Andel‘s

Die sky.bar im exklusiven Vienna House Andel’s Berlin ist eigentlich eine vollverglaste Hotelbar im 14. Stockwerk. Zu ihr gehört jedoch eine wunderschöne Dachterrasse mit Liegen für die Gäste. Da es über dem 14. Stockwerk in 65 Metern Höhe ab dem Spätsommer auch mal kühl werden kann, liegen überall kuschelige Decken bereit.

Die sky.bar – ob auf der Terrasse oder im edlen, prunkvoll-kontrastreichen Inneren – verfügt über eine riesige Auswahl an sehr professionell zubereiteten Cocktails und Spirituosen. Der Anspruch der Mixologen an ihre Kunst ist hoch und Vienna-House-typisch stark an den Standort gebunden: „Classy Classics meet Berlin Style Cocktails“, beschreiben sie ihr Konzept. Kenner der Berliner Szene ahnen: Da bleibt kein Auge trocken. Für die weniger Mutigen findet sich natürlich auch ein frisch gezapftes Bier für die verschiedensten Geschmäcker.

Skybar Berlin
Foto: Nicht nur für nachts - die sky.bar ist am Wochenende auch nachmittags schon geöffnet © SKYKITCHEN Restaurant / Bar

Die sky.bar ist täglich ab 18 Uhr geöffnet. Donnerstags gibt es ab 21:30 Uhr einen DJ. Die Sperrstunde kommt hier etwas früher als in alternativen Locations wie dem Klunkerkranich: Um 2 Uhr morgens ist Schluss mit feucht-fröhlich.

Vor kurzem wurde das Angebot der sky.bar erweitert: Ab sofort kann auf der Dachterrasse und im Inneren der sky.bar auch an den Wochenend-Nachmittagen von 14 bis 18 Uhr dem Panorama gefrönt werden. Zum Ausblick gibt es besten frisch gebrühtem Hauskaffee mit backfrischen Tartes und Kuchen. Wer sagt denn, dass Berlins schönste Dächer nur nachts einen Besuch wert sind?


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