Conservatorium Amsterdam: Erst Bank, dann Musikschule, jetzt luxuriöses Business-Hotel

Inmitten reizvoller Grachten und historischer Architektur Amsterdams: Endlich ein Business-Hotel mit einem herausragenden Angebot, das nicht austauschbar ist.

Ganztägig für moderne Gerichte mit frischen lokalen und saisonalen Zutaten geöffnet. (Foto: Conservatorium Hotel)

Das Conservatorium Amsterdam geht auf die Bedürfnisse der Gäste ein, und das mit einem hohen Maß an Kreativität und Serviceorientierung. Endlich ein Business-Hotel, das nicht langweilig und austauschbar ist. Der Check-in ist freundlich und geht schnell. Und er ist locker – was ich positiv meine. Hier wird mit einer Prise Humor für eine gute Stimmung gesorgt, und zur Begrüßung gibt es ein Glas Champagner, obwohl die meisten Gäste geschäftlich in Amsterdam unterwegs sind.

Das Conservatorium ist eines von drei Gründungsmitgliedern der The Set Collection. Zur Luxushotelkollektion gehört eine Auswahl an Hotels, die aufgrund ihres feinen Gespürs für Lifestyle, Urbanität und Extravaganz international und besonders in ihrer jeweiligen Destination zu Ikonen wurden. Ob Paris, Amsterdam, London, Hongkong, Jerusalem, Peking, Chengdu oder Shanghai – die 2021 gegründete Gruppe begrüßt Reisende in acht unabhängigen Hotels.

Das Hotel, das ich besuche, liegt in der Nähe einiger der kulturellen Hotspots Amsterdams, war zunächst eine Bank und später eine Musikschule. Seit 2011 ist es das Wohnzimmer Amsterdams und ein beliebtes Wahrzeichen der Stadt. So viel kann ich vorwegnehmen: Der General Manager Roy Tomassen macht hier einen exzellenten Job.

State-of-the-Art-Technik und viel Licht

Das Conservatorium hat 129 Zimmer, darunter 64 Suiten in sieben Kategorien, die sich auf acht Etagen verteilen. Die Zimmergrößen reichen von großzügigen 28 Quadratmetern bis zu riesigen 170 Quadratmetern. Knapp die Hälfte der Zimmer ist als Maisonette mit übergroßen Fensterflächen und freiliegenden Holzbalken sehr wohnlich gestaltet. Hochwertige Taschenbücher stehen in den Regalen, thematisch passend, über Amsterdam oder die verschiedenen Künstler, die hier zu Hause waren – zum Beispiel van Gogh oder Rembrandt.

Die Van-Baerle-Suite ist eine von drei Signature-Suiten im Conservatorium. (Foto: Conservatorium Hotel)

Die technische Ausstattung ist herausragend und die Handhabung einfach: Auf langes Rumgedrücke auf der Fernbedienung oder einen Kampf mit dem WLAN-Passwort darf man hier glücklicherweise verzichten. Alle Geräte: Apple TV; die hochwertige Musikanlage und das schnelle WLAN lassen sich mit einem Code starten. So stelle ich mir ein Business-Hotel vor.

Das Wort Minibar wird dem Angebot in den Zimmern des Conservatoriums nicht gerecht. Die Auswahl an Softgetränken, Spirituosen, Wein und Bier ist so groß, dass ich eher von einer richtigen Bar sprechen würde. Die Preise sind angemessen. Mich erwarten zwei Flaschen Wasser, ein frischer Obstkorb, und eine handgeschriebene Karte auf dem Zimmer. Ich finde, hier hat jemand die Zimmerausstattung und den Service zu Ende gedacht.

Auch hier sind die Fensterflächen überaus großzügig gestaltet. (Foto: Conservatorium Hotel)

Wie die Zimmer und Suiten sind auch die Hotelflure elegant gestaltet. Dunkel gehalten, mit alten Lampen, wie man sie eigentlich aus den 1920er-Jahren kennt. Der Duft erinnert an ein rauchiges Männerparfüm. Die Qualität setzt sich auch in den Shops der Van Baerle Shopping Gallery des Hotels fort. Es gibt zum Beispiel einen Schuster, einen Schneider für Herrenanzüge und La Casa de Habano, ein Zigarrenshop mit der größten Auswahl an Zigarren in den Niederlanden.

Exzellente Weine und die beste Lobster Bisque

Der holländische Chefkoch Schilo van Coevorden leitet die Restaurants und Bars des Conservatoriums. Die Brasserie & Lounge befindet sich im geräumigen Atrium, dem „Innenhof“, und ist ganztägig für moderne Gerichte mit frischen lokalen und saisonalen Zutaten geöffnet. Hier finde ich nur gute Weine auf der Karte, 30 verschiedene Weiß- und Roséweine und dann noch mal zehn rote.

Für ein Stadthotel ist das Wellnessangebot außergewöhnlich. (Foto: Conservatorium Hotel)

Noch nie habe ich eine so gute Hummercremesuppe auf dem Teller gehabt. Wer es etwas deftiger mag, dem empfehle ich „Loaded Fries“: Pommes Frites überbacken mit Parmesan, mit Trüffelmayonnaise und Schnittlauch. Ich finde, das Gesamtpaket macht Spaß und bietet einen ganzheitlichen Komfort für Geschäfts- und Städtereisende.

Akasha Spa: Nummer eins in den Niederlanden

Das Wellnessangebot ist außergewöhnlich für ein Stadthotel. Von Ernährung bis Meditation, von Yoga bis Watsu können im hauseigenen Akasha Spa fachkundige Behandlungen, Therapien und persönliches Fitnesstraining gebucht werden. Hotelgäste haben kostenlosen Zugang zum Akasha-Fitnessstudio, Pool, Whirlpool, zu Sauna und Hammam. Nicht-Hotelgäste können von Montag bis Donnerstag eine Behandlung buchen.

Raths Reiserating (aktuelle Wertung gefettet)

1. Ausdrückliche Reisewarnung
2. Besser als unter der Brücke
3. So lala, nicht oh, là, là
4. Meckern auf hohem Niveau
5. Wenn’s nur immer so wäre
6. Ganz großes Kino

Insidertipps

Restaurants und Food-Markets: Gern hätte ich Ihnen das panasiatische Restaurant MOMO empfehlen, weil mir das Menükonzept sehr gut gefällt – doch es ist eher eine Reisewarnung! Nachdem der Service mir erklärt hat, dass man beim Hauptgang das Gemüse nicht austauschen kann, obwohl Tempura nicht jedermanns Sache ist, spreche ich lieber eine schlechte Kritik aus. Zu oft beobachte ich eine solche Prinzipienreiterei. Mich wundert es außerdem nicht, dass die Gastronomie Schwierigkeiten hat, Servicekräfte zu finden, wenn sich der Chefkoch noch nicht einmal selbst aus der Küche traut, um diese Vorgehensweise zu erklären.

Statt in teuren Restaurants zu essen, besuchen Sie die Food-Markets in Amsterdam-West. Hier finden Sie eine Vielzahl von Gerichten aus aller Welt bei einer großartigen Atmosphäre.

Künstlerische Hotspots: Amsterdam ist bekannt für seine Kunstszene. Abseits der großen Museen wie dem Rijksmuseum und dem Van-Gogh-Museum lohnt sich der Besuch in kleineren Galerien und Studios in Vierteln wie De Pijp und Oud-West.

Grachtenfahrt bei Sonnenuntergang: Eine Grachtenfahrt ist ein Muss. Machen Sie diese am besten bei Sonnenuntergang. Die Beleuchtung entlang der Grachten macht die Erfahrung noch magischer.

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