Das Luxushotel gilt als neues Wahrzeichen Dubais und luxuriösestes Hotel der Welt. Für unseren Hoteltester ist es mehr als fünf Sterne wert.
Der Name ist Programm. In der sagenumwobenen Legende Platons ist Atlantis die prächtigste und mächtigste Stadt der Welt. Dubai krönt sich mit dem prächtigen wie mächtigen Resort „Atlantis The Royal“ mit weiteren Superlativen: Sky-Pool, feuerspeiende Springbrunnen, ein Guinness-Weltrekord und mehr Sternerestaurants als irgendwo sonst.
Sowohl von außen als auch von innen ist dieses Luxushotel ein wahres Prunkstück. Entworfen von den weltweit anerkannten Architekten Kohn, Pedersen und Fox aus New York sowie ausgestattet von renommierten Designern und Künstlern, überwältigt einen auch im Inneren bereits in der atemberaubenden Lobby überbordender Luxus. Böden und Wände – teils über zehn Meter hoch – sind aus feinstem Carrara-Marmor. Insgesamt wurden 150.000 Quadratmeter Marmor verbaut. Zwei Zwillingsaufzüge, die von herabprasselndem Wasser umspielt werden, befördern Gäste aus der Lobby bis zu 43 Stockwerke und 180 Meter nach oben.
Auch in der Lobby wird das Thema „Wasser“, das sich durch die Konzeption des gesamten Resorts zieht, aufgegriffen: Die Skulptur „Water Droplets“ aus Edelstahl eines renommierten Künstlers symbolisiert einen Regentropfen in trockener Wüstenlandschaft. Sie ist 11,5 Meter hoch und 5,5 Tonnen schwer.
Das weltweit größte Quallenaquarium in der Lobby
Durchsetzt ist die in hellem Marmor gefasste Lobby von riesigen Orchideen-Bouquets und dem Herzstück, der Lobbybar, dem weltweit größten Quallenaquarium sowie drei weiteren Aquarien im Empfangsbereich. Hier schwimmen neben etwa 4000 Mondquallen über 7000 weitere Meeresbewohner 32 unterschiedlicher Spezies. Kein Wunder, dass das The Atlantis eigens ein Krankenhaus für Wassertiere betreibt.
Und wer sich schon derart um seine Tiere kümmert, lässt sich auch bei seinen Gästen nicht lumpen. Mehr als 3000 Mitarbeitende aus über 100 Nationen versprühen multikulturelles Flair und lesen dem Gast fast jeden Wunsch von den Lippen ab.
Der Wohlfühlfaktor meines Aufenthalts beginnt aber nicht erst im Hotel, denn bereits bei der Ankunft am Flughafen wird der Servicegedanke des Resorts deutlich. Ein äußerst freundlicher Mitarbeiter steht schon wartend in erster Reihe, fährt mich in einer Limousine, die nach Lotus duftet, zum Resort und übergibt mich direkt in die Hände weiterer herzlicher Angestellter. Egal, wo ich während meines Aufenthalts auf die Mitarbeiter treffe, alle sprechen mich mit meinem Namen an.
Wie sie das machen? Ich weiß es nicht. Sie haben es hier einfach drauf. Auch die VIP-Betreuung einer jungen Lettin, die fließend sieben Sprachen spricht, von Tisch zu Tisch geht und sich nach dem Befinden ihrer Gäste erkundigt, ist professionell und unaufdringlich. Großes Lob an das gesamte Team!
Selbstverständlich kommt auch die Kulinarik nicht zu kurz. Ich habe hier ausschließlich großartige Speisen und herausragende Drinks genossen. Während die Hotellerie in Europa um Führungs- und Fachkräfte kämpft, scheint hier die Welt mehr als in Ordnung zu sein. Alle 17 Restaurants sind ausgebucht. Ich spreche nochmals kurz mit der jungen Lettin, die zuvor im Hotel Le Bristol Paris gearbeitet hat, das meiner Meinung nach zu den besten der Welt gehört. Sie bestätigt meinen Eindruck. Das Atlantis The Royal wirbt die besten Profis der Branche rund um den Globus ab.
Im Atlantis The Royal wirkt alles ausgewogen. Ein exzellent abgestimmtes Design, spannende Küche und ein an Perfektion grenzender Service: Da soll noch einer sagen, wirklich herzliche Luxushotellerie gibt es nur in kleinen Boutique-Hotels. Ich kann es nicht exakter beschreiben: Weltklasse.
Atlantis lebt, ist aber jetzt ein Resort der absoluten Spitzenklasse und liegt auch auf einer sagenhaften Insel: The Palm Jumeirah und gehört zu Dubai. Als Ende 1999 das Burj al Arab seine Pforten öffnete, sprach das Marketing vom einzigen Sieben-Sterne-Hotel der Welt. Natürlich trägt es – genau wie das Atlantis The Royal – lediglich fünf Sterne, da damit die Kategorisierung endet. Aber würde man der Logik folgen, müsste man hier mindestens acht, wenn nicht gar neun Sterne vergeben.
Acht Restaurants unter der Leitung von Sterneköchen
Ich gelte ja als kritisch, und ich dachte auch, ich hätte in Sachen Hotellerie schon alles gesehen. Aber das Anfang dieses Jahres neu eröffnete Atlantis The Royal, Schwesterhotel des Atlantis The Palm, setzt in jeder Hinsicht neue Maßstäbe. Daher kurz einige Fakten: Der spektakuläre Neubau umfasst über 400.000 Quadratmeter Fläche, auf der auf 43 Stockwerken 795 Zimmer, Suiten und Signature-Penthäuser, 17 Restaurants, Lounges und Bars – acht davon unter Leitung von Sterneköchen – sowie über 90 Swimming-Pools Platz finden.
44 der Suiten besitzen eigene Infinity Pools; der Sky-Pool im 22. Stock schwebt 90 Meter über dem Boden und lädt die Gäste ein, „zwischen den Wolken zu schwimmen“. Abgerundet wird das Gelände nebst exklusiver Wellnessanlage samt Hammam-Sensorium durch den größten Wasserpark der Welt, den Atlantis Aquaventure, der mit seinen 50 Wasserrutschen im Guinness-Buch der Rekorde steht.
Die Gäste des „The Royal“ dürfen auch die Gegebenheiten des Schwesterhotels „The Palm“ nutzen, womit insgesamt 50 Restaurants zur Verfügung stehen. Gastronomie wird hier großgeschrieben. Allein diese Möglichkeit, alle Facilities der beiden Resorts zusammen zu nutzen, kenne ich sonst nirgends auf der Welt. In beiden Resorts zusammen umsorgen mehr als 6000 Mitarbeiter ihre Gäste in über 2.500 Zimmern.
Der Blick aus meiner Suite schweift zufrieden auf die Skyline Dubais und das Arabische Meer. Umgeben ist das Areal von feinsten Sandstränden in Privatbesitz auf etwa zwei Kilometer Länge und von türkisblauem Wasser wie auf den Malediven. Der Großteil des Sandes wurde eigens aus Australien importiert.
Kleine Fehler zu finden fällt mir äußerst schwer. Als Hotelier sucht man schließlich immer nach kleinen Unaufmerksamkeiten in der luxuriösen Darstellung. Ich finde während meines gesamten Aufenthaltes genau zwei Kleinigkeiten: Mein Schlafzimmer lässt sich nicht komplett abdunkeln, da mir im Bett liegend zwei kleine LED-Lichter entgegenschimmern. Und obwohl die Türen schwer und massiv sind, hört man eine leichte Schallübertragung durch den Spalt unterhalb der Tür. Es fällt mir aber wohl auch nur deshalb auf, weil meine russischen Nachbarn ausgiebig feiern.
Dafür entschädigt mich ein Schlafkomfort der Extraklasse. Alle im Resort verwendeten Matratzen sind von der preisgekrönten britischen Marke Hypnos handgefertigt, und es gibt ein eigenes Kopfkissen-Menü. Vorab darf man über Form, Griff und Gefühl zwischen allen möglichen haptischen Gegebenheiten wählen, um das richtige Kissen für sich zu finden.
Auch beim Frühstück muss ich meine in den letzten Jahren gesammelten Eindrücke revidieren. Das beste Frühstück war für mich bis dato das Frühstück des Emirates Palace in Abu Dhabi. Aber auch hier befindet sich das The Royal auf der Überholspur.
Ich treffe kurz vor dem Check-out noch den General Manager, mit dem ich vor Jahren zusammengearbeitet hatte. Nach kurzem Plausch verabschiedet er sich und sagt: „Ich muss weiter, ich darf heute die besten der besten Mitarbeiter auszeichnen.“ Es scheint eine Freude zu sein, hier zu arbeiten. Auch der Check-out verläuft genauso herzlich, schnell und professionell wie der gesamte Aufenthalt. Es war sagenhaft. Bleibt nur zu hoffen, dass dieses Atlantis nie, wie das in Platons Erzählung, im Meer versinkt.
Raths Reise-Rating (aktuelle Wertung gefettet)
- Ausdrückliche Reisewarnung
2. Besser als unter der Brücke
3. So lala, nicht oh, là, là
4. Meckern auf hohem Niveau
5. Wenn’s nur immer so wäre
6. Ganz großes Kino
Insidertipps
Restaurants: Es ist schwierig, hier nur ein Restaurant als Tipp herauszustellen. Vom Nobu by the beach des weltweit für seine peruanisch-japanische Küche bekannten Starkochs Matsushia über das Dinner by Heston Blumenthal des gleichnamigen Michelin-Sternekochs, das mit modernen Varianten historischer britischer Gerichte aus dem 14. Jahrhundert begeistert, bis zum Jaleo by José Andrés, der mit dem James-Beard-Preis ausgezeichnet wurde und die reichen Aromen spanischer Küche präsentiert, ist für jeden ein Highlight dabei.
Lounge: Das Cloud 22 ist eine atemberaubende Location mit Tanzfläche, stolze 22 Stockwerke über dem Meer, in der auch französisch-mediterrane Speisen gereicht werden. Einer der besten Spots der gesamten Emirate, um den Sonnenuntergang samt Skyline, Infinity-Pool und einen unvergesslichen Blick über den Arabischen Golf zu genießen.
Wellness: Das Awaken Wellness überzeugt mit ganzheitlichen, transformativen Wellness-Behandlungen, die mit modernster Technik kombiniert werden.
Attraktionen: Der größte Wasserpark der Welt, das Lost Chambers Aquarium, oder ein legendäres Taucherlebnis in Form eines Aquatrek-Spaziergangs, der in geheimnisvolle Tiefen der versunkenen Stadt Atlantis führt. Die Gesamtanlage mit dem Namen Aquaventure beherbergt insgesamt 65.000 Meerestiere. Wem das nicht reicht, der kann durch die Ambassador Lagoon schnorcheln oder an der Shark-Safari teilnehmen.
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