Hotels in Jordanien: Eine Reise in eine faszinierende Vergangenheit

Bei einer Reise innerhalb Jordaniens dienen die soliden Unterkünfte als Ausgangspunkte für die Erkundung der geschichtsträchtigen Umgebung.

Pool auf der Dachterrasse: Das Centro Mada in Amman gehört zur Rotana-Gruppe, mit mittlerweile mehr als 70 Hotels im Mittleren Osten. (Foto: Centro Mada Rotana)

Wer nach Jordanien reist, kommt nicht drum herum, sich mit der Geschichte und der reichen Kultur des Landes auseinanderzusetzen. Das Land ist geprägt von einer faszinierenden Vielfalt an Zivilisationen, die es im Laufe der Jahrtausende bewohnt und seine Entwicklung stark beeinflusst haben. Die früheste dokumentierte Besiedlung Jordaniens geht etwa 250.000 Jahre zurück.

Die Region war die Heimat nomadischer Stämme, die von der Jagd, dem Sammeln und der Viehzucht lebten. Im sechsten Jahrhundert vor Christus eroberten die Perser das Gebiet, gefolgt von den Griechen unter Alexander dem Großen. Unter römischer Herrschaft wurde Jordanien ein wichtiger Teil des Römischen Reiches. Städte wie Jerash und Amman wurden gegründet und entwickelten sich zu blühenden Handels- und Kulturzentren.

Ich starte in der Hauptstadt Amman und begebe mich damit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit des Landes und auf die Spuren biblischer Geschichten. Ich empfehle Ihnen unbedingt, einen Teil Ihres Reisebudgets in einen Fahrer und einen Guide zu investieren.

Mein deutschsprachiger Guide Jehad Johar von Pan East International Tourism DMC hat mich acht ideale Tage lang begleitet und überhaupt erst möglich gemacht, dass ich den historischen Reichtum des Landes so intensiv erlebe.

Mein Tipp: Buchen Sie die Guides oder geführte Tagestouren oder eine komplette Rundreise von Pan East International Tourism DMC bereits in Deutschland, zum Beispiel über DERTOUR.

Centro Mada Amman by Rotana

In Abu Dhabi gegründet, zählt die Rotana-Gruppe heute mehr als 70 Hotels im Mittleren Osten und führt neben Fünfsternehotels auch eine Designmarke. So wie das Centro Mada in Amman haben auch die anderen „Centro“-Hotels vier Sterne. Ich hatte Glück, ein Zimmer ergattert zu haben, denn das Hotel ist ständig ausgebucht.

Family Connecting Room: Eines von 194 Zimmern im Vier-Sterne-Hotel Centro Mada. (Foto: Centro Mada Amman by Rotana)

Obwohl viele Gäste kommen und gehen, habe ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass der Service zu kurz kommt. Meine Juniorsuite, 56 Quadratmeter groß, kostet 120 Euro pro Nacht – inklusive Frühstück. Ich finde das mehr als fair für die Ausstattung des Hotels: für die hochwertige Gestaltung der Zimmer, den gut ausgestatteten und sauberen Fitnessraum und den Pool auf der Dachterrasse mit Blick über die Stadt.

Ich bin sehr angetan von den Gerichten in diesem Hotel, der Koch Achmal ist auch außerhalb der Küche präsent, stellt sich den Gästen vor und kocht mir auf Wunsch eines seiner Lieblingsgerichte. Der General Manager, Imad Akil, unterstreicht den Aufenthalt durch seine Gastfreundschaft.

Tagesausflüge zum Zitadellenhügel und nach Jerash

Mit meinem Guide Jehad besuche ich am ersten Tag den Zitadellenhügel in Amman (Jabal Al Qal’a). Von hier habe ich einen Blick über die Hauptstadt und gleichzeitig sind die historischen Schätze der Vergangenheit zum Greifen nah. Diese Lage war schon um 1300 vor Christus ein strategisch wichtiger Punkt, der im Laufe der Jahrhunderte von den verschiedenen Zivilisationen genutzt wurde. Dort, wo fremde Religionen und Kulturen aufeinandertreffen, ist auch immer Konflikt und Trauer. Auch das strahlen diese historischen Orte in Jordanien für mich aus.

Zitadellenhügel in Amman: Ein strategisch wichtiger Punkt, der im Laufe der Jahrhunderte von den verschiedenen Zivilisationen genutzt wurde. (Foto: Carsten K. Rath)

Im siebten Jahrhundert nach Christus eroberten die Araber die Region und führten den Islam ein. Die Umayyaden-Dynastie machte Jordanien zu einem Zentrum des islamischen Reiches und errichtete prächtige Paläste und Moscheen, darunter die beeindruckende Qasr al-Abd, 20 Kilometer westlich von Amman.

In die Stadt Jerash, auch bekannt als Gerasa, brauche ich vom Hotel in Amman aus ungefähr 45 Minuten. Sie ist eine der besterhaltenen römischen Städte. Wer zwischen Mitte Februar und Mitte Mai hierherreist, kann während der Fahrten die grüne Landschaft bewundern. In Jordanien, das zu den drei wasserärmsten Ländern der Welt gehört, blickt man außerhalb der empfohlenen Reisezeit auf ockerfarbene Wüste und graue Felswände.

Gemäß der biblischen Überlieferung des Evangelisten Matthäus wird berichtet, dass Johannes der Täufer Jesus im Fluss Jordan taufte. Der genaue Ort der Taufe Jesu ist umstritten, aber viele glauben, dass sie sich am östlichen Ufer des Jordanflusses ereignete. In der Nähe dieses Gebietes gibt es heute eine Pilgerstätte namens „Bethanien jenseits des Jordan“.

Der Fluss, der in das Tote Meer führt, wird auch mit der Geschichte des Propheten Elia in Verbindung gebracht, der angeblich an diesem Ort den Himmel durchquerte. Die Pilgerstätte hat damit auch für den Islam eine besondere Bedeutung. Ich bin hier neben der spirituellen Atmosphäre auch von der Kommerzialisierung beeindruckt. In Bussen reisen Gläubige aus aller Welt an, um an diesem heiligen Ort zu beten oder sich selbst taufen zu lassen. Bei einer Lage von 400 Meter unter dem Meeresspiegel haben wahrscheinlich auch die anderen Besucher mit dem Druck auf den Ohren zu kämpfen.

Berg Nebo und Dead Sea Spa Resort

Dining Room: Die besuchten Häuser in Jordanien bieten Vier-Sterne-Komfort.

Auf dem Weg zum Toten Meer empfehle ich Ihnen, einen Abstecher zum Berg Nebo zu machen. Gemäß der biblischen Überlieferung soll Moses von diesem Berg aus seinen letzten Blick auf das „Gelobte Land“ geworfen haben, bevor er starb. Am Fuße des Berges befindet sich die historische Stätte der Kirche des heiligen Moses aus dem vierten Jahrhundert.

Zwei Nächte verbringe ich im Dead Sea Spa Resort. Die richtige Adresse für alle, die mit ihrer Familie günstig Urlaub machen wollen. Ein Highlight des Resorts sind die fünf Pools. Ich finde die Qualität des Essens hier jedoch höchstens mittelmäßig. Noch schlimmer verhält es sich mit dem Service. Ich bestelle Wein. 0,1 Liter für umgerechnet sieben Euro halte ich für übertrieben. Dass dann aber nur 0,05 Liter serviert werden und mir der Barmanager auf Nachfrage sagt, das wäre die „Policy“ des Hauses, ist sehr ungewöhnlich.

Dieses Verhalten ist zum Glück untypisch für Jordanien. Ich habe den Service in allen anderen Hotels und die Einheimischen als sehr gastfreundlich und kommunikativ empfunden.

Dana Reservat und Guesthouse

Rund 200 Kilometer südlich von Berg Nebo befindet sich das Dana Guesthouse. Einfach und simpel gehalten, steht hier die Erkundung der umliegenden Landschaft im Vordergrund. Mein Tipp: Buchen Sie auf jeden Fall das „Deluxe“-Zimmer. Auch wenn dieses mit seinem Namen nicht viel zu tun hat, komme ich hier in den „Luxus“ eines eigenen Bades. Egal, ob nach einer zweistündigen oder ganztägigen Wandertour durch das Dana Reservat.

Die Nabatäer, ein arabisches Volk, das im vierten Jahrhundert vor Christus den Höhepunkt seiner Macht erreichte, errichteten die berühmte Stadt Petra, die heute zum Unesco-Weltkulturerbe gehört. Petra war ein wichtiges Handelszentrum und ein beeindruckendes Beispiel für die fortschrittliche Architektur und Ingenieurskunst der Nabatäer.

Carsten K. Rath in Jordanien: Reise in die Vergangenheit in der Felsenstadt Petra

Obwohl Little Petra oft als „kleiner Bruder“ von Petra betrachtet wird, hat die Stadt ihren eigenen Charme und Charakter. Hier haben Sie mehr Ruhe im Vergleich zu Petra und finden mit dem The Old Village Hotel & Resort eine ausgezeichnete Unterkunft ganz in der Nähe.

Raths Reiserating (aktuelle Wertung gefettet)

1. Ausdrückliche Reisewarnung
2. Besser als unter der Brücke
3. So lala, nicht oh, là, là
4. Meckern auf hohem Niveau
5. Wenn’s nur immer so wäre
6. Ganz großes Kino

Insidertipps

Kulturstätten besuchen, Bräuche respektieren und Getränke organisieren: Jordanien ist ein überwiegend muslimisches Land, und ich finde es wichtig, die lokalen Traditionen und Gebräuche zu respektieren. Kleiden Sie sich angemessen, insbesondere beim Besuch religiöser Stätten, und nehmen Sie Rücksicht auf die Sitten und Traditionen der Einheimischen, die ausgesprochen freundlich sind.

In vielen Hotels außerhalb Ammans gibt es keinen Alkohol. Wer gerne mal Wein oder Bier trinkt, dem empfehle ich diesen vorausschauend in der Hauptstadt zu kaufen. Meine Empfehlung: 2021 Jordan River Classic, Sauvignon Blanc, Mafraq Plateau.

Jeep-Tour durch Wadi Rum: Die Wüste Wadi Rum im Süden Jordaniens ist ein beeindruckendes Naturschutzgebiet mit einzigartigen Felsformationen und weiten Wüstenlandschaften. Bei einer Jeep-Tour, einer Kamelreise / einem Kamelritt oder einem Ausflug mit Übernachtung in einem Beduinen-Camp können Sie die Schönheit dieser spektakulären Wüstenlandschaft hautnah erleben.

Floating im Toten Meer: Das Tote Meer, eigentlich ein See, ist bekannt für sein salzhaltiges Wasser und seine heilenden Eigenschaften. Das einzigartige Erlebnis des Schwebens im Wasser baut nachweislich Stress ab. Die enthaltenen Mineralien sind vor allem für die Haut und die Atemwege wohltuend.

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