Das Aleenta Retreat, das Kimpton Maa-Lai und das Six Senses haben unterschiedliche Konzepte – und einen hohen gastronomischen Anspruch als verbindende Klammer.
Vom entschleunigten Hotelalltag im Six Senses auf der paradiesischen Insel Koh Samui im Süden Thailands über das stilvolle Kimpton Maa-Lai in Bangkok bis hin zum nachhaltigen Aleenta Retreat in Chiang Mai im Norden des Landes: So unterschiedlich die Konzepte dieser Hotels auch sind, verspricht doch jedes von ihnen einen unvergesslichen Aufenthalt. Was die drei Hotels verbindet, ist der hohe gastronomische Anspruch und die Verwendung regionaler, organischer Lebensmittel.
Zehn Minuten entfernt von der Altstadt, umgeben von zahlreichen beeindruckenden Tempeln, liegt das Aleenta Retreat Chiang Mai. Wer sich für die Kultur der Region Chiang Mai und den Norden Thailands interessiert, ist hier genau richtig. Überall, im Innen- und Außenbereich, spüre ich die Handschrift der Inhaberin Anchalika Kijkanakorn, die eine gesunde Lebensweise propagiert.
Nachhaltigkeit wird im Aleenta großgeschrieben. Als Gründungsmitglied der „Pure Blue Foundation“ verzichtet das Hotel in allen Prozessen auf den Einsatz von Einwegplastik. Es wird nichts importiert, alle Speisen stammen aus der Region.
Passend dazu werden in der hauseigenen Showküche Kochkurse angeboten, in denen Gäste den richtigen Umgang mit den regionalen Lebensmitteln lernen und mehr über die traditionell thailändische Küche erfahren können.
Mit Yoga-, Meditations- und Qigong-Kursen, die von ausgebildeten Therapeuten geführt werden, entsteht ein ganzheitliches Konzept, so wie es eben auch im Buddhismus gelehrt wird: Körper und Geist seien untrennbar miteinander verbunden, heißt es. Eine gesunde und ausgewogene Beziehung zwischen ihnen sei die notwendige Grundlage, um ein glückliches und erfülltes Leben zu führen.
Ich finde, im Aleenta sind das keine leeren Worthülsen, sondern ist gelebter Hotelalltag. Ohne laut auszusprechen, ein Health-Resort zu sein, bietet das Haus genau das und vieles mehr.
Wie an zahlreichen anderen Orten der Welt hat Covid auch in Thailand Narben hinterlassen. Viele haben die Hospitality-Branche während der Pandemie verlassen. Ich finde, der Servicequalität hat das im Aleenta keinen Abbruch getan. Das Personal ist zu jeder Zeit freundlich und zuvorkommend.
Alle 44 Zimmer sind großzügig ausgestattet – einige sogar mit privatem Pool –, inklusive der technischen Ausstattung, die ich von einem Luxushotel erwarte: unter anderem Klimaanlage, Wifi und eine ausreichende Auswahl an Getränken und Snacks in der Minibar. Je nach Zimmerkategorie erstrecken sich die Suiten über zwei bis drei Etagen. Privatsphäre ist hier in jedem Zimmer garantiert. Für die Gestaltung der Räume ist die Innenarchitektin verantwortlich, die auch das Four Seasons in Bangkok eingerichtet hat.
In Amerika aufgewachsen, vereint die Eigentümerin Anchalika Kijkanakorn in ihrer Hotelkette Stil, Klasse und das Beste aus der thailändischen und westlichen Kultur. Die zwei weiteren gleichnamigen Häuser befinden sich in Phuket und Hua Hin. Mit demselben Konzept, direkt am Meer gelegen, stehen sie dem Haus in Chiang Mai in nichts nach.
Ich durfte das neue Hotel, das von dem Schweizer General Manager Thomas Singenberger geleitet wird, vor der offiziellen Eröffnung im Frühjahr besuchen. Ich werde definitiv wiederkommen, wenn das Haus im „normalen“ Betrieb ist.
Deutscher General Manager im Kimpton Maa-Lai
Das supermoderne Fünfsternehotel Kimpton Maa-Lai mitten in der Metropole Bangkok gehört zur Intercontinental Hotel Group und versteht sich zu Recht als junges Designhotel. Während meines Aufenthalts merke ich, dass dem deutschen General Manager Patrick Both viel daran gelegen ist, das Haus frei von einer Doktrin der Dachgesellschaft zu führen. Das gelingt ihm hervorragend.
Sein Fokus auf exzellente und vielfältige Gastronomie spiegelt sich in allen vier Restaurants und Bars des Hauses wider: CRAFT, Ms. Jigger, Bar.Yard und Stock.Room. Von der Rooftop-Bar auf der 40. Etage genieße ich den Blick über die ganze Stadt und bin dabei umgeben von Locals, Menschen aus der ganzen Welt und DJs, die genau wissen, wie man Stimmung macht.
Was mir als Weinliebhaber auffällt: Es gibt keinen Rot- und keinen Weißwein in der Minibar meines Zimmers. Beim Room-Service kann man diese nur flaschenweise bestellen. Ich finde das unvorteilhaft. Vor allem für dieses Haus, das sonst ein abwechslungsreiches Angebot an Speisen und Getränken hat und an dessen Frühstücksbüfett sich viele andere asiatische Hotels eine Scheibe abschneiden könnten. Morgens zähle ich acht Frühstücksköche, erlebe eine Vielfalt und Präsentation von Salaten, Eierspeisen, Dim Sum, sogar Käse, wie noch nie zuvor in Asien.
Für ein Stadthotel verfügt das Kimpton Maa-Lai über einen großen und exzellenten Spa. Er ist in Mintgrün gehalten und holzvertäfelt – modern, geradlinig, so wie der Rest des Hauses. Die Massagen verfolgen einen therapeutischen, ganzheitlichen Ansatz, was ich vor allem auf die traditionelle Ausbildung der Mitarbeiter zurückführe. Für mich ist es einer der besten Spas in der thailändischen Hauptstadt.
Farm-to-Table-Konzept im Six Senses
„So lokal wie nur möglich“, umschreibt PR-Managerin Paphaon Suwannathamma die Küche des Six Senses auf Koh Samui. Alle verarbeiteten Lebensmittel sind chemikalienfrei, die enge Beziehung zu den Landwirten und die Ursprünglichkeit bei der Verarbeitung von Obst und Gemüse sind ihr ein besonderes Anliegen, erfahre ich im persönlichen Gespräch. Das Farm-to-Table-Konzept spiegelt sich auch in den riesigen Gewürz-, Obst- und Gemüsegärten sowie Hühnergehegen des Hauses wider.
Carsten K. Rath zu Gast in Thailand: Privatsphäre und „Barefoot“-Luxus überzeugen
Eines der beiden Restaurants des Hauses steht mit der eigenen Marke für sich. Wer noch nichts vom Six Senses gehört hat, dem ist das prämierte Dining on the Rocks vielleicht ein Begriff. Den 270-Grad-Blick auf den Golf von Thailand, die ausgezeichnete Auswahl an internationalen Gerichten und das entspannte Ambiente des Dining on the Rocks schätzen auch die Gäste, die gar nicht im Six Senses nächtigen. Mehr als die Hälfte der Restaurantbesucher kommen von außerhalb. Sehr beeindruckend für ein Hotelrestaurant.
Elegante Abendkleider, hohe Schuhe bei den Damen und Anzüge bei den Herren bekomme ich hier nicht einmal beim Dinner zu Gesicht. Ob im Restaurant, in der Lobby oder den Privatzimmern – im Six Senses steht alles unter dem Zeichen der Entspanntheit und des Loslassens. Verstehen Sie mich nicht falsch. Das bedeutet nicht, dass hier auf Luxus verzichtet wird. Auf 67 Privatvillen kommen 60 private Pools, alle mit dem höchsten Grad an Privatsphäre.
Mit viel Verständnis, Klarheit und einer langjährigen Erfahrung führt die General Managerin Marieke Dijkhuis das Six Senses, das wie das Kimpton in Bangkok zur Intercontinental Hotel Group zählt. Mit dem „Barefoot Luxury“-, auch „Unsophisticated Luxury“-Ansatz will sie sich gar nicht mit nahe gelegenen Hotelgrößen wie dem Four Seasons Koh Samui vergleichen.
Sie hat einen Platz geschaffen, an dem die größtenteils internationalen Gäste so sein können, wie sie sind. Anstelle von „sehen und gesehen werden“ steht hier die Privatsphäre der Besucher im Vordergrund. Die Mission: Durch den Aufenthalt im Six Senses sollen sich die Gäste wieder mit der Natur und sich selbst verbunden fühlen.
Raths Reiserating (aktuelle Wertung gefettet)
1. Ausdrückliche Reisewarnung
2. Besser als unter der Brücke
3. So lala, nicht oh, là, là
4. Meckern auf hohem Niveau
5. Wenn’s nur immer so wäre
6. Ganz großes Kino
Insidertipps
Traditionelle Küche im Khao Soi Mae Sai in Chiang Mai erleben: Khao Soi ist ein traditionelles Gericht aus dem Norden Thailands, das aus einer würzigen Currysuppe und Eiernudeln besteht. Die Suppe wird aus einer Mischung von Kokosmilch, roter Currypaste und Gewürzen wie Koriander, Ingwer, Zimt und Kreuzkümmel zubereitet. Fleisch, meist Huhn oder Rind, wird in die Suppe gegeben und gekocht, bis es zart und saftig ist. Probieren Sie das traditionelle Gericht in einem der Street-Food-Restaurants der Region, zum Beispiel dem Khao Soi Mae Sai in der Ratchaphruek Road.
Feiern und shoppen in Bangkok: Neben den kulturellen und sportlichen Aktivitäten gibt es in Bangkok auch ein aufregendes Nachtleben. Die Stadt ist bekannt für ihre vielen Bars und Clubs, die bis in die frühen Morgenstunden geöffnet sind. Gäste können das pulsierende Nachtleben vor allem in Stadtteilen wie Sukhumvit und Silom erleben. Die Stadt steht außerdem für ihre Märkte, einschließlich des berühmten Chatuchak-Wochenendmarkts, auf dem Shopping-Fans alles, von Kleidung bis hin zu Kunsthandwerk, finden können.
Strände auf Koh Samui erkunden: Koh Samui ist berühmt für seine Strände, und es gibt viele davon. Der Chaweng Beach ist der beliebteste und längste Strand der Insel und bietet viele mögliche Aktivitäten wie Jetski, Parasailing, Schnorcheln und Tauchen. Andere Strände für einen lohnenswerten Besuch sind der Lamai Beach, Maenam Beach und Bophut Beach.
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