Das Emirates Palace Abu Dhabi

Der märchenhafteste Palast des Morgenlandes ist größer als der Buckingham Palace und bietet einen Luxustrip in 1001 Nacht

Carsten K. Rath vor dem Emirates Palace (Foto: Carsten K. Rath)

Meine Reise in den Nahen Osten beginnt in der Emirates Lounge in München. Der erste Service-Check. 30 verschiedene relevante Magazine, wie Handelsblatt, Manager-Magazin, Wirtschaftswoche, zwei Champagner, dazu Weissburgunder, Riesling und ein roter Italiener zur Auswahl. Fünf verschiedene – a la minute zubereitete – Speisen: von leckeren Maultäschle bis zu Gulasch mit Spätzle. Die Dessertauswahl ist gourmetwürdig. Ich bin häufig zu Gast in den Lufthansa-Lounges: beide Fluglinien agieren im selben Bereich, beide haben ähnliche Ticketpreise. Wenn ich die Wahl habe, entscheide ich mich klar für Emirates.

Ich reise diesmal das erste Mal mit Unterstützung eines Travel-Concierge. Reisen in den Orient haben spezielle Tücken und Anforderungen, so dass Domenica von One Luxury die Reise intensivst geplant hat und mir nun von der Abreise bis zu Ankunft 24/7 zur Seite steht.

Schon beim Checkin ist ihre Hilfe wertvoll. Ich habe Übergepäck und soll erheblich aufzahlen. Eine Nachricht reicht und das Problem hat sich in Luft aufgelöst. Später im Verlauf der Reise werde ich meinen Reisepass verlieren (eigentlich ein Albtraum) – auch dieses Problem lässt Domenica verschwinden.

Mein Ziel diesmal: Abu Dhabi – auf deutsch heißt das soviel wie „Vater der Gazelle“ – die Hauptstadt der Vereinigten Emirate.

Schon im Anflug fällt mir auf: bestimmt 90% der Fläche bestehen aus Sand.

Das Emirat der Sandwüste steht – wie die gesamten Vereinigten Emirate – für unfassbaren Reichtum und monumentale Bauprojekte.

Mein Hotel ist das sagenumwobene Emirates Palace Abu Dhabi, 2006 eröffnet, 3 Milliarden (!) Euro teuer, 2000 Angestellte aus 50 Ländern – unter dem erfahrenen Generalmanager Michael Koth seit einigen Jahren ein erfolgreiches Mandarin Oriental. Michael hat die spannende Aufgabe das ehemalige Kempinski-Haus nun in neue Dimensionen zu führen.

Ich betrete die riesige, nein, die monumentale (das Wort passt hier perfekt) Empfangshalle und fühle mich augenblicklich wie ein Sultan in seinem Palast. Überall, wirklich überall: Gold. Ich erfahre später, dass mehr als 6000 Quadratmeter hier mit  22-karätigem Blattgold bedeckt sind. Selbst mein „Zimmerschlüssel“ sieht aus wie eine wertvolle Goldmünze.

Einer der prachtvollen Emirates-Pools (Foto: Carsten K. Rath)

Der prunkvolle Emirates-Palast ist eines der größten Luxus-Hotels der Welt – und eines der teuersten, das jemals gebaut wurde. Der immense Gebäudekomplex hat einen Umfang von 2,5 Kilometern – allein der mehr als imposante Torbogen am Hoteleingang stellt mit 40 Metern Höhe das Brandenburger Tor in den Schatten.

Wertvollste Stoffe allerorten (Foto: Carsten K. Rath)

Die prunkvolle Fassade und 114 Echtgold-verzierte Kuppeln funkeln in der Sonne des Orients.

Das Emirates Palace: ein Hotel wie ein Sultanspalast

Auf dem Weg zu meiner Suite fällt mir auf: überall im Haus duftet es nach Rosen (alle drei Tage werden mehr als 10.000 frisch dekoriert). Später höre ich: über 1000 Kristalllüster hängen in den Räumen. Das Interieur mit – neben Gold – Unmengen Marmor und Edelhölzern ist wahrhaft majestätisch.

Luxus wohin man schaut: das Emirates Palace (Foto: Carsten K. Rath)

Das Emirates Palace liegt eingebettet in eine ca. 100 Hektar große Gartenanlage, die unmittelbar an den 1,3 km langen, privaten Sandstrand anschließt.

Begrüßungs-Obst a la Emirates (Foto: Carsten K. Rath)

Nach dem langen Flug begebe ich mich in die Spa im Hotelgarten. Der maurische Stil gefällt mir sehr. Hier, wie überall in dem riesigen Park finde ich in den nächsten Tagen stets meine eigene kleine Ruhe-Oase unter einer der mächtigen Palmen. Die für die Größe des Hotels recht geringe Gästezimmer-Zahl macht es möglich.

Abu Dhabi: im Reich der Superlative

Abends erkunde ich das gastronomische Mega-Angebot des Emirates Palace – von traditionell arabisch ausgerichteten Restaurants bis hin zu trendiger internationaler Fusion-Küche ist alles vorhanden.

Im Martabaan kann man die indische Küche von ihrer facettenreichsten Seite kennenlernen. Ich bin begeistert über die Vielfalt und Kreativität und freue mich jetzt noch mehr auf meinen Indien-Trip in wenigen Wochen.

Besonders angetan hat es mir das Hakkasan mit seiner modernen und sehr authentischen chinesischen und asiatischen Küche, die ich aus dem Stammhaus in London am Hanway-Place kenne.

Kunstvolle farbenfrohe Hakkasan-Küche (beide Fotos: Carsten K. Rath)

Ich sitze in einer Art Holzkäfig, der mit blauem Glas illuminiert und von einem Edelstahlrahmen umgeben ist. Das aufregende Ethno-Design auf einer unglaublichen Fläche von 16.000 Quadratmetern, die inspirierenden Soundtracks und die kantonesischen Aromen werde ich vermissen.

Ethno-Küche deluxe: das Hakkasan-Restaurant (Foto: Mandarin Oriental)

Neben dem Martabaan und dem Hakkasan gibt es weitere 9 (!) Restaurants.

Die Sea-View-Suite im Emirates Palace (Foto: Mandarin Oriental)

Alle 302 Zimmer und 92 Suiten des Emirates Palace verfügen über Terrasse oder Balkon – zum Service gehört ein omnipräsenter 24-Stunden-Butlerservice.

Im Rausch des Orients: Abu Dhabi und das Emirates Palace

Meine Suite bietet spektakulären Komfort: die prachtvolle Lounge mit Kronleuchtern, überall bestickte Seidenstoffe und feinster Marmor und ein Luxus-Badezimmer mit Whirlpool-Funktion in der XXL-Marmorwanne. Von meinem Balkon habe ich einen spektakulären 180-Grad-Panoramablick auf’s Meer.

Der Garten-Eingang im Emirates Palace (Foto: Carsten K. Rath)

Was mich in diesen Tagen im Emirates wirklich beeindruckt: jedes noch so kleine Detail ist darauf abgestimmt, mir hier im Haus eine irgendwie perfekte Zeit zu bereiten – jeder Wunsch wird mir von den Lippen abgelesen.

Übrigens: bei all den Superlativen und dem besonderen Level dieses Hauses lässt sich mit cleverer Online-Recherche und außerhalb der Hauptsaison ein noch relativ günstiger Zimmerpreis finden.

Emirates Palace: goldbestäubter Cappuccino und Goldautomaten

Ich fahre in die derzeitige Hauptattraktion von Abu Dhabi, ins Louvre. Ja, genau: das Louvre Abu Dhabi – seit 2017 die erste offizielle Dependance des berühmten Pariser Museums. Die ständige Ausstellung hier umfasst mehr als 600 Kunstwerke in 23 verschiedenen Galerien. Dazu: 300 Meisterwerke, die von französischen Institutionen ausgeliehen sind. Ich bin fasziniert von dieser Orient-Louvre-Version und schlendere vorbei an Werken von Monet, Van Gogh, da Vinci und Matisse.

Der Louvre Abu Dhabi (Foto: Carsten K. Rath)

Guggenheim baut übrigens auch bereits an einem Ableger in Abu Dhabi.

Abu Dhabi ist eine schillernde märchenhafte Stadt inmitten der immer weiter aufstrebenden arabischen Welt. Dieser Ausflug in 1001 Nacht hat mich berauscht und sinnlich aufgeladen.

Vor allem das Emirates Palace ist wahrhaft imposant – und imponierend.

Wann schläft man schon mal in einem Hotel, in dem gefühlt tatsächlich alles Gold ist, was glänzt – und das selbst zu den größten Sehenswürdigkeiten des Landes gehört?

Raths Reiserating:

1.Ausdrückliche Reisewarnung
2.Besser als unter der Brücke
3.SO LALA, NICHT OH, LÀ, LÀ
4.Meckern auf hohem Niveau
5.Wenn’s nur immer so wäre
6.Ganz großes Kino 

Insidertipps:

Rundflug: Abu Dhabis ungewöhnliche Topografie, die historischen Stätten und die beeindruckende Architektur von oben mit einem Wasserflugzeug entdecken.

Wüstentrip: Rub’ al Khali, auf deutsch “das leere Viertel“, so wird die eindrucksvolle Wüstenlandschaft mit Dünen und Salzseen außerhalb von Abu Dhabi genannt, die man unbedingt gesehen haben muss. Die schier endlose Sandwüste – mit mehr als 255.000 Quadratmeilen die größte der Welt – gilt als einer der am wenigsten erforschten Orte der Erde. Die Liwa-Oase ist besonders sehenswert. Empfehlung: ein Quad buchen und durch die Wüste cruisen.

Bar: Die exklusive La Cava Weinbar liegt unter dem Hotel Rosewood auf der Insel Al Maryah. Eine Wendeltreppe führt zu der stilvollen Bar mit über 1000 der teuersten Weine in den VAE.

Ausflug: Wer sich für die Formel 1 interessiert, sollte die modernste Rennstrecke der Welt besuchen. Die 2-stündige Führung über den Yas Marina Circuit Abu Dhabi führt hinter die Kulissen der Formel 1 und an Orte, die sonst nur Rennfahrern und Teams zugänglich sind.

Ausflug 2: Im riesigen Ferrari Themenpark Abu Dhabi lässt sich die Faszination Rennsport mit seiner Geschichte und rasanten Entwicklung perfekt entdecken. Spektakulär: die schnellste Achterbahn der Welt und aufwändige interaktive Ausstellungen.

Sehenswürdigkeit: die Sheikh-Zayed-Grand-Moschee mit über 1000 kunstvollen Säulen, 82 Kuppeln und dem größten Teppich der Welt – er wiegt 35 Tonnen und wurde von 1200 Kunsthandwerkerinnen im Iran gefertigt.

Sehenswürdigkeit 2: der prunkvolle goldverzierte Präsidentenpalast Qasr al Watan, der Sitz des Kabinetts, steht Besuchern offen.

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