Einmal Himmel, Hölle und zurück: So haben Sie Kanada noch nie erlebt

Copyright: Fairmont Royal York Hotel

So weitläufig wie das Land, so unterschiedlich sind die Auffassungen vom kanadischen Service: Das Fairmont Royal York Hotel in Toronto ist ein Vorzeige-Flaggschiff der Hotelkette Accor. Nach einem Abstecher in einer absoluten Hotel-Reisewarnung begeistert das “The Hazelton”, eines der Leading Hotels of the World mit kanadischer Gastfreundschaft.

Paradiesische Weite. Bären in freier Natur, die springenden Lachse aus dem Fluss fischen. Heulende Wölfe und vom Sonnenlicht glitzernde Seen. Bei dieser romantischen Vorstellung von Kanada stand das Land schon seit längerem auf meiner Reiseliste. In diesem Jahr erlebte ich nun endlich, wie die kanadische Realität in Wirklichkeit aussieht. Zugegeben, im März herrscht in Kanada noch eisiges und sehr raues Klima. Bis zu Minus 30 Grad erwarten mich. Kanada ist eben ein Land mit eigensinnigen, aber warmherzigen Charakter. Ein Anlaufpunkt für echte Abenteurer.

Ich entdecke neue Orte gern auf eigene Faust, so auch Kanada. Gleichwohl habe ich mir eine professionelle Reise-Betreuung gesucht und diese bei den Profis von America Unlimited, Destination Kanada, gefunden. Ich erhalte den Service, den ich mir für meine Reise wünsche: Eine großartige Organisation des Fluges, meines Mietwagens und der Hotels. Gleichzeitig koste ich meinen persönlichen Freiraum aus. Ich gestalte meine Programmpunkte individuell und spontan, so wie es mir beliebt. Ob ich auf das Hotel The Hazelton und den Ort Huntswill wohl allein aufmerksam geworden wäre? Vermutlich nicht. Die Routentipps von American United sind für mich Zeitersparnis pur.

Kanada begeistert mich von meiner Landung an. Normalerweise fliege ich weite Strecken am liebsten mit Swiss Airlines. Doch die Qualität von Air Kanada überrascht mich positiv:  Das Boden- und Flugpersonal ist äußerst zuvorkommend,  die Speisen sehr gut und die Sitze ausgesprochen bequem. Bei einem Langstreckenflug ein wichtiges Kriterium. Die Maschine landet auf die Minute pünktlich. In genau 19 Minuten bin ich durch alle Kontrollen: Security, Zoll, Covidcheck. Das Gepäck dauert weitere 40 Minuten. Ganze 14 Minuten nach meiner Landung stehe ich an der Bahn zum Union Square Toronto. 25 Minuten später bin ich in der pulsierenden Innenstadt. Eine zeitliche Sensation, die ich so selten erleben durfte. Dabei sind alle sehr freundlich und zuvorkommend. Es scheint, als wären die Kanadier den Europäern in Sachen Gastfreundschaft doch näher als die US-Amerikaner. Der positive Eindruck verstärkt sich auch in den Hotels die ich besuche. Dennoch beinhaltet mein kanadischer Aufenthalt auch eine Reisewarnung.

Fairmont Royal York in Toronto – Gemütliche Weiträumigkeit

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Einige Geschichten beginnen wie im Märchen. Andere wie in einer populären TV-Sendung. Edwin Frizzell, General Manager des Fairmont Royal York Hotels, schaute als junger Mann begeistert die Serie “Hotel” von Arthur Hailey. Die Grandezza der großen weiten Welt und des Gastgebertums faszinierten ihn. Daraufhin entschied er sich, ebenfalls in die Hotelbranche zu gehen. Er eröffnete großartige Hotels wie das W Hotel in Chicago. Anschließend war er bei Starwood und Hilton tätig. Der Ruf des Fairmont Royal York Hotels, ein absolutes Accor-Flaggschiff, ließ nicht lange auf sich warten. Vielleicht war es auch einfach Schicksal? Jedenfalls wurde in diesem Haus die Serie “Hotel” gedreht. Arthur Hailey hat viele Jahre in diesem Haus gelebt und seine Erfahrungen in einem Roman verewigt. So schließt sich dieser Kreis. Seit 9 Jahren arbeitet Edwin Frizell nun in diesem Hotel, seine Handschrift ist allgegenwärtig.

Seit fast 90 Jahren beherbergt das Luxus-Hotel internationale Gäste. Unter ihnen sind zahlreiche Staatsoberhäupter wie Königin Elizabeth und Prinz Philipp, Prominente und Superstars aus Sport und Medien. Mondän ist das Gebäude, dass in Downtown Toronto zwischen den High-Tech-Verglasten Hochhäusern steht bis heute. Was mich besonders fasziniert: Trotz seiner großen Dimensionen habe ich in jedem Raum, meiner Suite, der weitläufigen Lobby und den Restaurants ein behagliches Gefühl. Das Dekor vermittelt Harmonie und Geborgenheit, die Service-Mitarbeiter tun ihr übriges. Kettenhotels bergen häufig die Gefahr ein Erlebnis von der Stange zu bieten. Das ist in Toronto definitiv nicht der Fall. Was das Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten in Hamburg für mich ist – das beste Hotel Deutschlands – das ist das Fairmont Royal York Hotel in Toronto.

Die Stadt Toronto bietet sich für einen längeren Aufenthalt an. Mein Tipp: Schlendern Sie unbedingt durch den Distillery District. Hier liegt der Whisky aus den alten Brennereien noch in der Luft. Das Viertel hat definitiv Flair, ein sehr alkoholgetränktes. Alte Backsteingebäude platzieren sich wie selbstverständlich neben hochmodernen, neuen Gebäuden. Cafes und Shops lassen die Kreditkarte glühen. Ich bin im Gotstyle fündig geworden – die Marke “Not your fathers suite” präsentiert sehr hochwertige und individuelle Anzüge.

Copyrights: Carsten K. Rath
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Wenn Sie sich für Cannabis, natürlich nur seine heilende Wirkung, interessieren, dann sind Sie in der Queens Street East richtig. Ein Cannabis Shop reiht sich in dieser Straße an den nächsten. Im Dunklen würde ich allerdings auf einen Besuch verzichten, da das Klientel doch zu den Shops passt.

Notiz am Rande: Toronto ist wohl die hundefreundlichste Stadt, die ich je entdeckt habe. Vom Hundefriseur bis zu diversen Hundeshops – für den vierbeinigen Freund des Menschen finden Sie die passende Ausstattung. In jeder Größe und Farbe versteht sich.

Ein absolutes “Must do” ist ein kanadisches Eishockeyspiel. Die Regeln habe ich zwar nicht verstanden. Doch die Atmosphäre in der Halle, der Enthusiasmus der Fans und natürlich das packende Geschehen auf dem Eis geben einen guten Eindruck der kanadischen Leidenschaft wieder. Die Buffalo Sabres haben den Toronto-Spielern bei der Partie das Fell über die Ohren gezogen.

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Deerhurst Resort Huntsville – Die Schattenseite der kanadischen Hotellandschaft

Copyright: Deerhurst Resort

Auf mich wartet ein ganz besonders cooles Abenteuer und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe für das perfekte Kanadaerlebnis einen Snowmobiling-Ausflug gebucht. Dafür begebe ich mich Richtung kanadische Weite und checke im Deerhurst Resort in Huntsville ein. Der Ort ist idyllisch, das Resort liegt direkt am Ufer des Peninsula Lake und knappe 6 Kilometer vom verträumten Ort entfernt.

Doch Sie ahnen es, ein dickes “aber” liegt in der Luft. Sollte ich jemals über die 101 schlechtesten Hotels schreiben, dann ist das Deerhurst sicher eines von ihnen. Und zwar ganz weit vorne! Die Servicemitarbeiter lassen bei mir ein ungutes Gefühl aufkommen, ich fühle mich nicht willkommen. Mein Zimmer ist noch nicht fertig, obwohl ich den Early Check-In gebucht habe. Natürlich kann das passieren. So nehme ich ein frühes Mittagessen ein und warte. 1,5 Stunden später stehe ich dennoch vor verschlossenen Türen. Eine Hilfe mit meinem Gepäck oder gar auf eine Entschuldigung warte ich vergebens.

Dann betrete ich das Zimmer und erfahre, dass es kein Room-Keeping-Service gibt. Als Grund wird Covid vorgeschoben. Nur mit Aufpreis wird mein Zimmer geputzt. Das Frühstücksbuffet ist ein einziges Desaster. Ich erblicke nur konservierte Lebensmittel, die lieblos auf dem Buffet liegen. Eines muss ich ihnen lassen – sie sind schlecht und das konsequent in allen Bereichen. Die ganze Attitüde besteht von Beginn an aus “Können wir nicht, machen wir nicht, geht nicht.” Einen Adapter für mein Handy – bekomme ich nicht. Weichere Kissen – gibt es nicht. Der Tiefpunkt: Der Spa. Nie habe ich einen dunkleren Ort vorgefunden. Wellbeing jedenfalls findet hier nicht statt.

Mein einziges Highlight: Mein portugiesischer Kellner, Ruben, der mich am Abend beim Dinner sehr zuvorkommend bediente. Kein Management, kalte Duschen ohne Shampoofläschen. Wo ich hinblicke, ich suche sie vergebens, die Gastfreundschaft, die Liebe für die Gäste, die Freude am Hotelmanagement. Am Ende spürt das Team zumindest meine Unzufriedenheit und stellt mir keine Rechnung. Das war sicher nicht mein Ziel, ich zahle lieber einen hohen Preis und erlebe dafür einen großartigen Service als andersherum.

Zum Glück entschädigt besagte Snowmobiling-Tour für die Unanehmlichkeiten im Hotel. Bei -28 Grad setze ich meinen Helm auf und gebe Gas. Dank der warmen Kleidung von Nobis, der absolute Marktführer für wetterfeste und vor allem Frostfeste Outdoorbekleidung macht mir die Kälte kaum etwas aus. Ich empfehle für kanadische Outdooraktivitäten im Winter jedem dieses Invest. Sie können entsprechende Ausrüstung auch vor Ort bei den Tourenanbietern leihen. Mit dem Snowmobile fahre ich mit bis zu 200 Stundenkilometern über gefrorene Seen und erlebe das bis zu -30 Grad kalte, pure Kanada. Ein unvergleichliches Erlebnis.

Copyright: Carsten K. Rath

The Hazelton – Back to heaven

Copyright: The Hazelton

Nach Regen oder in diesem Fall eisiger Kälte folgt Sonnenschein. So auch bei meinem Kanada-Aufenthalt. Ich checke in mein drittes Hotel, das The Hazelton ein und werde durch herzliche Wärme empfangen. Es ist Sonntag. Dennoch bzw. gerade deswegen begegne ich dem General Manager Gaurav Dutta. Wie ich erfahre nimmt er sich am Sonntag gern persönlich Zeit für seine Gäste und Mitarbeiter. Das ist wohl einer der Gründe, warum das Haus zu den Leading Luxury Hotels Torontos zählt.

Hazelton, die können es einfach, ist mein erster Gedanke. Der Doorman nimmt mich bereits vor der Tür herzlich in Empfang. Trotz eisiger Temperaturen hat er ein Lächeln auf den Lippen: “Ich sehe Sie tragen auch eine Nobis-Jacke. Da kann uns die Kälte nichts anhaben”, sagt er stolz. Auch der Check-In ist persönlich, mir wird gleich ein Glas Wasser angeboten. Ein Tisch zum Dinner ist ohne Nachfrage reserviert. Ich fühle mich, als wäre ich ein bekannter Stammgast. Die Strapazen der vergangenen Tage lösen sich in Luft auf.

Jeder spricht mich mit Namen an, niemand fragt mich nach meiner Zimmernummer. Ich befinde mich in einer absoluten Benchmark in Sachen Service. Das Hotel ist schlichtweg der absolute Wahnsinn. Der Concierge Robert macht einfach alles möglich. Er ist schnell, hilfsbereit, zuvorkommend und kennt sich perfekt aus. Ich habe ihn um eine versteckte Adresse gefragt. Die bekam ich prompt, aber nicht etwa auf einem Zettel sondern direkt in mein Navigationssystem eingegeben. Weltklasse.

Copyright: The Hazelton

Die Einrichtung strahlt ebenso wie die Mitarbeiter. Luxus, Klasse und Geschmack in jeder Ecke. Apropos Geschmack – Mark McEwans, eine Küchen-Koryphäe in Ontario, leitet das The One Restaurant und verwöhnt seine Gäste. Ich teste den angebotenen 24-Stunden Zimmerservice und werde nicht enttäuscht.

Fazit: Spontan Reisen mit einer guten Reiseorganisation

Kanada ist ein Reiseland für alle, die authentisches Wildlife erleben möchten, herzliches Gastgebertum genießen wollen und gern zwischen relaxtem Shopping, Stadtbummel und atemberaubender Landschaft wechseln. Nur wenige Destinationen bietet Aktivitäten für alle Geschmäcker. In Kanada, rund um Toronto, habe ich in sehr kurzer Zeit eindrückliche Erlebnisse gesammelt. Mein Tipp für einen Aufenthalt: Planen Sie oder noch besser: Lassen Sie je nach Ihren Vorlieben die Reise von Kennern des Gebietes wie America Unlimited, Destination Canada,  organisieren. So können Sie sich ganz auf Ihren Reisegrund konzentrieren und Land und Leute entspannt kennen lernen.

Übrigens: Aktuell können Sie eine Reise nach Kanada, Ontario ganz einfach gewinnen. Weitere Informationen finden Sie auf folgender Website: www.canada-unlimited.net.


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