Mallorca, wie Sie es bisher nicht kennen, aber für sich entdecken sollten…

Tradition trifft Moderne in herrschaftlichem Ambiente: Can Cera Mallorcan Luxury House. Copyright: Can Cera

Mallorca hat viele Facetten – das gilt für die Landschaft wie für die Hotellerie. An exzellenten Adressen und Sternen mangelt es nicht, doch wie immer sind es die exklusiven Qualitäten, die das „erstklassig“ zudem noch „hervorragend“ machen. Die IT Mallorca Hotels haben einen eigenen Standard etabliert und Orte geschaffen, in denen sich echter Luxus herrschaftlich entspannt genießen lässt.

Mein Favorit dieser Gruppe und eine echte Freundschaftsempfehlung ist das Can Cera in Palma. Ein verstecktes Juwel in allerbester Lage inmitten der Altstadt, nahe der Kathedrale und der Kirche Sant Francesc. Das in ein 5-Sterne-Hotel umgebaute Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert besticht durch einzigartige Atmosphäre und unverwechselbare Originalität. Die Restauration ist auf höchstem Niveau erfolgt und zeugt – wie der Service – von seltener Finesse. Historische Bausubstanz und liebevoll aufgearbeitetes Mobiliar werden hier zur Kulisse für avantgardistische Gemälde und ausgewählte Objekte; das Ergebnis ist eine perfekte Melange von Geschichte und Gegenwart.

Der Innenhof mit Keramikinstallation von Jaume Roig. Copyright: Can Cera Mallorcan Luxury House

Gleich hinter der schweren, rotbraunen Eingangstüre offenbart ein wunderschöner, begrünter Patio eine Oase der Ruhe, die jede Hektik vergessen und in eine andere Welt eintauchen lässt. Der Blick richtet sich unmittelbar auf eine von Jaume Roig geschaffene Keramikinstallation, die der mallorquinische Künstler eigens für das Can Cera entworfen hat. Über eine imposante antike Marmortreppe geht es hinauf in die grosszügigen Innenräume, wo sich das Szenario nahtlos fortsetzt und für die Augen praktisch mit jedem Schritt neue Schätze freilegt. Steinerne Bögen, dicke Mauern und Kassettendecken lassen die Vergangenheit ebenso spürbar werden wie antike Relikte der einst aristokratischen Bewohner des Hauses. Bodenlange Vorhänge, Geländer im Art déco-Stil und Kronleuchter aus Muranoglas vollenden das Bild, gekonnt integrierte, zeitgenössische Stücke sorgen dabei für einen gelungenen Twist. Eine inspirierende Umgebung, die mich sofort mit tiefem Wohlbehagen und einem verlockenden Gedanken erfüllt: Hier wäre ich sehr gern auch 200 Jahre früher schon einmal eingekehrt…

Erholung mit Eigensinn und ultimativer Privatsphäre

Es ist der reizvolle Spannungsbogen der Kombination von Tradition und Moderne, von erhabener Stille und erfrischender Anregung, der diesem Adults Only seinen besonderen Charakter und Charme verleiht. Ob in den Zimmern oder in den Gesellschaftsräumen, die Einladung zum Wohlfühlen spricht aus jedem Detail und überall sind Geschichten verborgen, denen nachzuspüren sich lohnt. Wer sich wie ich darauf einlässt, macht über die Begegnung mit großartigen Gastgebern hinaus auch Bekanntschaft mit herausragenden Werken namhafter heimischer Künstler und internationaler Designikonen wie beispielsweise Adriana Meunié, Fernando Fabré und Alicia Marsans oder Matteo Ugolini, Marcel Breuer, Davide Groppi und Jean Prouvé.

Doch obgleich dies elementarer Teil des Konzepts ist, es drängt sich nicht auf. Es fügt sich wie selbstverständlich in das Gesamte ein. Mühelos, unkompliziert und frei von jedem Diktat, so wie alles hier. Man möchte meinen, es sind unsichtbare Geister am Werk, denn es ist ohne jede Aufregung für alles gesorgt. Genau das macht es aus. Sich wie zuhause fühlen bleibt in diesem Haus keine Hohlphrase, es passiert ganz einfach von selbst. Beim Faulenzen und Träumen in der Lounge wie beim Arbeiten im bibliothekartigen Studieroom. Beim Sundowner auf der Dachterrasse, an der Marmorbar im Salon Rojo oder im kleinen, aber feinen Spa.

Schweres Eichenholz, alte juristische Bücher und „Moby Dick“ Lampen im Studieroom. Copyright: Can Cera Mallorcan Luxury House

Und auch kulinarisch geht meine Erwartung auf: Das Tapasmenü ist durchaus erwähnenswert: abwechslungsreich und einladend präsentiert. Probieren Sie unbedingt die Guacamole als Starter, den kalten Seebarsch als zweite Vorspeise und als Hauptgang die Anchovies, die hier ganz klassisch in der Dose serviert werden. Wer kein Freund süßer Desserts ist, sollte sich an der regionalen Käseauswahl versuchen, die auch für zwischendurch eine feine Option sein kann.
Ergo, ich bin rundum zufrieden, bis auf eine Sache, die ich allerdings immer wieder und überall auf der Welt erlebe. Kleine Randnotiz: Es ist mir unverständlich, warum ich mich heutzutage noch durch siebzig (sic!) Programme zappen muss, bevor ich zum ersten Sender in meiner Landessprache gelange…

Design trifft Komfort – in bester Lage inmitten der Altstadt von Palma: Sant Jaume Luxury Design Hotel. Copyright: Sant Jaume Luxury Design Hotel

Sant Jaume Design Hotel: Dynamische Taktung und ein Highlight in der Küche

Das zweite Hotel, dass ich Ihnen heute vorstelle, ist das Sant Jaume, das mit seinen 30 Zimmern und Suiten grösste Hotel der Gruppe. Architektur und Einrichtung sind auch hier durchaus gelungen, in der Umsetzung jedoch bewusst jünger und einen Hauch progressiver. Ähnliches Konzept – und doch etwas ganz anderes, was sich fairer Weise auch in einem deutlich günstigeren Preis spiegelt: Einchecken kann man mit etwas Glück zur richtigen Zeit ab 200,- Euro die Nacht, inklusive Frühstück. Dieser Aspekt und die ruhige Lage im pulsierenden Zentrum machen das Design Hotel zu einem idealen Spot für ein Shoppingweekend oder ein Ladieshangout mit allen Möglichkeiten. Das eigentliche Highlight ist allerdings der Koch, Fernando Pérez Arellano, der als einziger Küchenchef Mallorcas bereits mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet wurde und in der hauseigenen Cantina Panzà gewissermassen die „Casualversion“ seiner Kreationen serviert.

Die Cantina Panzà - zurückhaltendes Interiorkonzept, aufsehenerregende Küchenkunst. Copyright: Sant Jaume Luxury Design Hotel

Das Restaurant ist sehr schön eingerichtet, der erste Eindruck: gefällt. Die Speisenkarte dagegen ist wenig stilvoll gestaltet, sie kommt recht schmucklos als laminierter A4-Bogen daher. Doch das rückt angesichts dessen, was mich auf dem Teller erwartet, sofort in den Hintergrund: Das „Beech Wood smoked Beef Tartare on Foie gras custard“ steigt mit feinem Raucharoma in die Nase, die Vollkornmousse ist in der Konsistenz unbeschreiblich, dazu wird hauchdünnes mallorquinischen Brot gereicht. Eine geschmackliche Explosion, die meinen Gaumen vortrefflich unterhält.

Volle Punktzahl für die Kulinarik, kleine Abzüge im Service

Hatte ich Eingangs den feinen Unterschied zwischen erstklassig und hervorragend zitiert? Selbst wenn es nur ein My ist, in dieser Liga ist es wie im Spitzensport, wo Hundertstel darüber entscheiden, wer am Ende die Nase vorn hat. Was ich im Sant Jaume ein wenig vermisse, ist dieses unbedingte Gefühl von Zuvorkommenheit, wie ich sie die Tage zuvor im Can Cera erlebt habe. Sicher, das ist Klagen auf hohem Niveau, aber dennoch sehr schade, denn eigentlich weiss man hier ja sehr genau, was es dazu braucht, um Gäste wirklich glücklich zu machen. Ich nehme die angenehmen Erinnerungen an das Abendessen mit und bleibe – wenn auch für den Moment etwas überrascht, so doch insgesamt versöhnlich, das Potential ist da.

Kurzer Abstecher in das Can Alomar und das Restaurant De Tokio a Lima

Für dieses Hotel fehlt mit bedauerlicher Weise etwas Zeit, aber für einen Restaurantbesuch muss es reichen. Dem De Tokio a Lima eilt ein unwiderstehlicher Ruf voraus und Kenner der Szene werden des Lobes nicht müde. Auf dem Programm steht Fusion Cuisine und die steht bei Küchenchef German de Bernardi für farbenfrohen Geschmacksexplosionen mit asiatischen, mediterranen und süd-amerikanischen Anleihen. Ich könnte Ihnen jetzt vollmundig aus der Karte vorlesen, halte mich für einmal jedoch ungewohnt kurz und sage nur eines noch: Fantastisch!

Historische Gebäude, ultimative Privatsphäre, lauschige Plätze zum Träumen: Echte Unique Spaces. Copyright: Can Alomar Urban Luxury Retreat

IT-Mallorca Hotels – Unique Spaces

Unter dem Label der IT Mallorca Hotels sind fünf Hotels der Extraklasse vereint: das Can Cera – Mallorcan Luxury House, das Sant Jaume – Luxury Design Hotel, das Can Alomar – Urban Luxury Retreat und das Calatrava Mediterranean Sea House in Palma sowie das Can Aulí Luxury Retreat in Pollença. Jedes dieser Häuser hat seinen eigenen Anspruch, doch allen gemein ist ihre authentische Seele. Gründer Miguel Conde und seine Frau, Architektin Cristina Martí, haben es sich zur Aufgabe gemacht, das kulturelle Erbe von Mallorca zu erhalten. Mit CEO Susana Tejada steht ihnen dabei eine in der gehobenen Luxus-Hotellerie bekannte Grösse zur Seite. Historisch bedeutende Gebäude, feinsinnige Gestaltung und kuratierte Kunst, der Ansatz zeigt Weitsicht und lässt auf weitere schöne Ziele hoffen, in denen das „einfach nur Sein“ zum Erlebnis wird, das entspannte Erholung garantiert.

Last, not least – noch eine kleine Köstlichkeit: Bei aller Begeisterung konnte ich nicht widerstehen, für einen Abend „fremdzugehen“ – und dies konkret im Restaurant La Mirona, das nur wenige Schritte vom Hotel Sant Jaume entfernt auf der anderen Straßenseite liegt. Es handelt sich dabei um das umgestaltete Wohnzimmer eines alten Ehepaares, das tagsüber ein Spezialitätengeschäft führt und am Abend bis zu zwölf Gäste bewirtet. Die Auswahl selbstgemachter Speisen ist keineswegs Hausmannskost, hier wird für Gourmets gekocht. Und dies nicht nur ausgesprochen großartig, sondern zudem auch überraschend günstig: Für zwei Personen, vier Gänge und eine Flasche Wein habe ich allemal lohnenswerte 70,- Euro gezahlt.

 

 

Ob dieses Haus eine der Empfehlungen der „101 besten Hotels Deutschlands“ wird, lesen Sie hier an gleicher Stelle im November.

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