Eine Stadt mit unschätzbaren Werken und Schätzen: Mailand beherbergt seit jeher einmalige kulturhistorische Juwelen, inspiriert die wohl größten italienischen Künstler der Neuzeit und offeriert auch dem Reisenden ein italienisches Refugium der Extraklasse: Das Mandarin Oriental Milan.
Kennen Sie einen verborgenen Schatz, der Menschen über Jahrhunderte hinweg in seinen Bann zieht und doch seine eigentliche Wahrheit bis heute noch verbirgt? Ob wahr oder Fiktion – zumindest gibt es Kunstwerke bedeutender Maler, die bis heute Raum für Spekulationen lassen und eine ganze Stadt mit ihrem Mythos umhüllen. “Das letzte Abendmahl” von Leonardo da Vinci ist eines von ihnen. Der geniale Wissenschaftler und Künstler kam einst nach Mailand, um berühmt zu werden. Bis heute faszinieren die Werke Da Vincis Historiker, Künstler und Reisende. Sein Kunstwerk “Das letzte Abendmahl”, entstand in 4-jähriger Arbeit und wurde bereits nach seiner Fertigstellung diverse Male restauriert. Eine überlegte Strategie? Bis heute sind sich Kritiker unschlüssig – verbergen sich im Gemälde rätselhafte Zeichen und Buchstaben? Zumindest wurden diese Spekulationen Teil des Erfolgs-Thrillers “The Da Vinci Code – Sakrileg” von Dan Brown.
Die 38 Quadratmeter große Fläche des Gemäldes ist unverkennbar eines: Spektakuläre Kunst. Für mich verkörpert dieses Wahrzeichen den einzigartigen Charakter der Stadt Mailand in einem Gemälde: Perfektion, die Liebe zu lebendigen Formen und Farben und eine in sich wachsende Kreativität. Im wahrsten Sinne des Wortes: Nach wie vor finden Restaurierungsarbeiten am Werk statt, so dass Besichtigungen im Speisesaal des Klosters Santa Maria delle Grazie nur sehr eingeschränkt und mit langen Wartezeiten möglich sind.
Ich empfehle Ihnen eine exklusive, private Führung zum letzten Abendmahl. Diese wird Ihnen angeboten, wenn Sie im Mandarin Oriental Milan, übernachten. Gleichzeitig genießen Sie so ein weiteres Highlight Mailands, das wohl beste Stadt-Hotel. Lassen Sie mich dies näher erklären…
Das Mandarin Oriental Mailand: Künstlerische Perfektion
München, London, Madrid oder Mailand – Die Häuser der Hotelgruppe Mandarin Oriental haben eines gemein: Sie liegen als echte Stadt-Juwelen im Zentrum des Geschehens. Die Boutiquen und Showrooms namhafter italienischen Designer wie Armani, Gucci, Dolce & Gabbana, Prada, Louis Vuitton, Salvatore Ferragamo, Versace erreichen Sie in wenigen Minuten im Quadrilatero della Moda, eines der bedeutendsten Mode-Viertel der Welt.
Der unverkennbare italienische Stil und das Gespür für Design übertragen sich auch auf das Mandarin Oriental Milan. Zumindest habe ich das Gefühl, dass ich Giorgio Armani jeden Augenblick in der Lobby treffen müsste. Eingekleidet im maßgefertigten Anzug der neuen Kollektion versteht sich. Und tatsächlich, beim Betreten des Hotels entdecke ich edle, schwarze und dunkle Materialien. Zwar nicht aus den Federn von Armani, doch die Hardware, die ich von der Eingangstür bis in mein Zimmer entdecke, fasziniert mich mindestens genauso.
Der Architekt Antonio Citterio erweckt den typisch Mailänder Stil mit orientalischen Akzenten zu einem Gesamtkunstwerk im Hotel. Hell veredeltes Holz bricht die kühle Eleganz der grauen Materialien gekonnt auf. Selten habe ich derart perfekt durchdachte Zimmer gesehen. Alles ist an der richtigen Stelle, passt sich dem Design an und übernimmt im künstlerischen Ensemble seine zugewiesene Aufgabe. Mein feudales Boxspringbett ist eine Offenbarung. Die Steckdose neben dem Bett ist nicht einfach nur eine Öffnung in der Wand. Sie ist die dezente Unterbrechung einer edel gestalteten Raumabgrenzung, die zufällig auch mein iPad auflädt. Mit Strom aus erneuerbaren Energien versteht sich. Die gesamte Ausstattung des Hotels ist spektakulär. Mein Bad ist mit schwarzem Marmor veredelt, selbst der Duschkopf wirkt wie ein in sich geschlossenes Kunstwerk. Wäre ich auf der Suche nach dem heiligen Hotel-Gral – so hätte ich ihn hier in Mailand nach langer Suche endlich gefunden.
Servicetraum in Mailand
Als Leser meiner Kolumne wissen Sie, dass ich ein anspruchsvoller Gast bin. Ein 5-Sterne-Luxusversprechen geht für mich weit über eine erstklassige Ausstattung des Hotels hinaus. Als Gast möchte ich mich rundum wohl fühlen und auch der Service im Mandarin ist tadellos. Ich treffe auf ein sehr junges und exzellent eingespieltes Team. Die stilvollen Umgangsformen machen Lust, dem Service-Personal bei ihrer Arbeit zuzuschauen. So fällt mir auch das harmonische Miteinander sehr schnell auf. Eigentlich habe ich den Eindruck, dass sich das Team seit 50 Jahren kennt und mindestens seit 60 Jahren zusammenarbeitet. Dabei ist es wie erwähnt das wohl jüngste Team, dass ich je in einem Hotel erleben durfte. Luca Finardi, der General Manager Mandarin Oriental, Milan, versteht es wie kein anderer, sein Team zu begeistern und agiert wie ein feiner Dirigent im Hintergrund. Seit über 8 Jahren kennt er nun die Mandarin Oriental Group aus verschiedenen beruflichen Stationen. Gleichzeitig setzt er sich für nachhaltigen Tourismus in der Stadt ein. Lokale Produkte und ein schonender Umgang mit den Ressourcen sind im Mandarin Oriental selbstverständlich.
Der Check-In verläuft reibungslos. Die Mitarbeiterin am Desk merkt, ohne dass ich Sie darum bitte, dass ich schnell auf mein Zimmer möchte. So werde ich direkt in selbiges geführt, präsentiere lediglich mein Impfzertifikat. Alles andere wird später abgewickelt. Genau das wünsche ich mir von Profis: Sie erkennen meine Wünsche, noch bevor ich sie ausspreche.
Das Frühstücksbuffet ist mehr als großzügig. Das zeigt sich z.B. in 18 verschiedenen Plundergebäcken, buttrig zarte Croissants und eindrucksvoll symmetrische Pancakes an einem Frühstücksbuffet warten in den Früh auf mich. Ebenso wie frisches Obst. Einzig die Milch an der Kaffeemaschine fehlt, doch das ist Teil des Service-Konzeptes. Eine junge Dame klärt mich auf “Wir servieren Ihnen Ihre Milch gern frisch.” So veredle ich meinen Kaffee mit warmen, frischem Kaffeezusatz. Gibt es einen besseren Start in den Tag?
Mailand am Tage und eine aktuelle Reisewarnung für den Abend
Wie Sie wissen, erkunde ich die Städte gern bei einer Laufrunde. Ich frage also den Concierge Mario, ob er einen guten Tipp für mich hat. Er hat sofort eine passende Antwort parat: “Es gibt zwei Laufstrecken. Eine, die alle laufen und eine, die ich persönlich nutze und auch meine besten Gästen empfehle, wenn sie mich fragen.” Natürlich entscheide ich mich für letzte Option – die Laufstrecke führt mich durch den Hintereingang des Hotels. Nach nur einem Kilometer erreiche ich einen wunderschönen Park, den Orto Botanico di Brera. Die grüne Stadtoase ist aus dem 18. Jahrhundert und bietet eine großartige Laufstrecke von 3,5 Kilometern. Ich laufe gleich mehrere Runden. Einen urbanen Ausblick ins Freie haben Sie übrigens auch direkt aus der Loggia des Mandarin Orientals.
Nach einem Espresso in einer der zahlreichen italienischen Espresso-Bars sind Sie gestärkt für einen ausgiebigen Shopping-Bummel. Neben der überdachten Einkaufspassage Gallerie Vittorio Emanuelle II entdecken Sie das La Rinascente, ein weiteres bekanntes Einkaufszentrum. Neben der aktuellen Mode sind bereits die Passagen und Bauten sehenswert.
Nur fünf Gehminuten vom Hotel entfernt liegt die berühmte Pinacoteco di Brera. Werke italienischer Meister wie Raffael und Andrea Mantegna werden Sie hier begeistern. Auf Wunsch organisiert Ihnen das Team vom Mandarin selbstverständlich eine private Führung. Van Gogh, Manet und Picassos Werke finden Sie in der Gallerie d’Arte Moderne, zehn Minuten fußläufig in östliche Richtung.
Neben der Kunst und den Shoppingmeilen ist Mailand ebenso für seine Patisserie bekannt. Mein persönlicher Tipp: Kosten Sie unbedingt einen saftigen Plunder in der direkt gegenüber der Kirche Thomae Apostoli, nur einen Steinwurf vom Mandarin Oriental entfernt.
Auch mein Restaurant am Abend liegt nur 300 Meter vom Mandarin Oriental entfernt. Doch Achtung – nun folgt (leider) eine aktuelle Reisewarnung.
Im Restaurant The Manzoni erlebe ich, wie sich Design auch selbst im Weg stehen kann. Der Unternehmer und international bekannte Künstler Tom Dixon präsentiert den Gästen im Manzoni seine neuesten Design Innovationen. Doch der Gast steht dabei im Weg. Leider erinnern sich die jungen Damen an der Rezeption weder an meine Reservierung noch an die Absprachen. Offen gesprochen mache ich mir Sorgen um ihre Gesundheit, sie schien sich an nichts zu erinnern. Ich stehe also voller Vorfreude am Desk, warte auf meinen Platz und bekomme – leider gar nichts. Mein Tisch wurde an eine größere Gesellschaft vergeben, ich bekomme an dem Abend weder einen anderen Tisch noch ein Essen. Am Ende ist die Service Erfahrung trotz Design-Ambiente nicht empfehlenswert.
Fazit: Mailand und das Mandarin Oriental inspirieren
Im Mandarin Oriental ist einfach alles großartig. Service und Luxusversprechen liegen auf einer Augenhöhe mit den besten Hotels Deutschlands, dem Vier Jahreszeiten Hamburg, dem kleinen Bruder, dem Mandarin Oriental in München und natürlich dem Breidenbacher Hof in Düsseldorf (www.die-101-besten.com). Ich wäre gern länger in der Stadt der Mode und der Künste sowie dem Hotel geblieben. Beide strahlen eine außergewöhnliche Atmosphäre aus, die auch mich als Reisenden Unternehmer inspirieren. Ich kann Da Vincis Wunsch nach Mailand zu kommen sehr gut verstehen. Und wer weiß, vielleicht deuten seine versteckten Schriften auch auf die Via Andegari, 9, zum Mandarin Oriental Milan hin…