Dieses Business-Hotel macht auch unter Corona-Bedingungen Geschäft

Das Mövenpick Hotel Stuttgart Airport hat auch im Lockdown durchgehend geöffnet. Geschäftsreisende sorgen aktuell für etwas Cashflow.

London, New York, Tokio – in den Metropolen dieser Welt genießt ein Dienstreisender ganz selbstverständlich die Qualitäten eines modern ausgestatteten Businesshotels. Aus eigener Erfahrung kenne ich die Gast-Ansprüche zwischen Strategiepapieren und der nächsten Kalkulation nur zu gut: Fokus. Volle Konzentration. Ein geschützter Raum für vertrauliche Gespräche. Keine Zeit für Ablenkungen oder technische Pannen. Nicht zu vergessen ein bequemer Rückzugsort und Optionen für einen gelungenen Ausklang des ereignisreichen Arbeitstages. Ein herausforderndes Unterfangen für die Gastgeber moderner Businesshotels.

Das Konzept der Mövenpick Resorts und Hotels richtete sich schon vor Corona hauptsächlich an Geschäftsreisende aus der ganzen Welt. Mit über 100 bestehenden oder angedachten Hotels in Europa, Afrika und Asien zählt die Mövenpick-Hotelgruppe zu den 50 führenden internationalen Hotelgruppen im Premiumsegment. Der Reisende mit Aktentasche und Laptop ist seit Anbeginn der Unternehmensgeschichte ein bekannter und viel geschätzter Gast.

Einst zählte die Hotelgruppe zum Stolz der Schweizer Business-Hotellerie. Mittlerweile betten sich die Superior Mövenpick-Hotels in den unübersichtlichen Markendschungel der französischen Accor-Gruppe ein. Wie viele weitere Hospitality-Marken das Unternehmensbild komplettieren? Das weiß vermutlich nicht einmal der Vorstandsvorsitzende selbst.

Business- und Tagungsgäste sind jedenfalls weiterhin Stammklientel im Mövenpick Stuttgart Airport, sodass ich das Hotel zum wiederholten Male für eine wichtige Kundentagung buche. Ich habe großes Glück. Das Vier-Sterne-Superior-Hotel ist durchgehend geöffnet, was während der Pandemie nicht selbstverständlich ist.

Das Schwesternhaus derselben Hotelkette – das Mövenpick Hotel Stuttgart Messe & Congress – liegt direkt nebenan und zeigt sich vorerst unbewohnt und still. Anfang 2020 wurde es eigens für die zahlreichen Messereisenden geöffnet. Jetzt hoffen Jürgen Köhler, General Manager Mövenpick Hotels Stuttgart Airport und Messe & Regional VP Mövenpick Hotels Germany, und sein Team auf eine baldige Rückkehr des regen Stuttgarter Flughafenbetriebs.

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Teamwork wird im Hause Mövenpick großgeschrieben. Die Dependance in Stuttgart ist mir aufgrund der vorbildlichen Service-Haltung des Teams aus früheren Aufenthalten in sehr guter Erinnerung geblieben. Der Hoteldirektor ist ein fürsorglicher Gastgeber, der sich noch ganz persönlich um die Belange seiner Gäste kümmert und die Schweizer Unternehmenswerte wie Qualität und Zuverlässigkeit nach deutscher Manier leidenschaftlich lebt. Ein Hotelier der alten Schule eben. So betrete ich erwartungsvoll die große Lobby. Seit Corona hat diese nur wenige Gäste gesehen und wirkt ungewohnt verloren. Ob sich mein erster positiver Eindruck von damals, also vor Corona-Zeiten, noch einmal bestätigen kann?

Am zentralen Knotenpunkt der Business-Relevanz

Vernetzung und ein inspirierender, fachlicher Austausch sind das A und O eines erfolgreichen Business. Neben all den technischen Errungenschaften des digitalen Zeitalters bleiben es doch die persönlichen Begegnungen, mit denen neue Meilensteine kreiert werden. Das Hotel an sich ist für kreative Produktivität ebenso wichtig wie die Lage. Mehr noch, für mich als Geschäftsreisenden ist die Anbindung ein erstes Qualitätsindiz für ein gutes Businesshotel. Meine Geschäftspartner sollen unkompliziert den Meeting-Point erreichen können.

Auch ich möchte umgekehrt nach arbeitsintensiven externen Meetings zum Feierabend schnell zurück zu meiner Unterkunft. Das Mövenpick in Stuttgart bedient mit dem gewählten Standort direkt am Flughafen, an den Stuttgarter Messehallen und dem ICS International Congress Center beide Bedürfnisse exzellent. Zu gerne würde ich meine Geschäftspartner noch in die Stuttgarter Innenstadt zum Dinner einladen. Das bunte Nachtleben ist nur 20 Minuten entfernt. Normalerweise. Aber aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben.

Akkus aufladen in ungewöhnlichem Design

Als Vielreisender übernachte ich an circa 300 Tagen im Jahr in Hotelbetten. Eine komfortable Innenausstattung und ein bisschen Luxus dürfen es After Work schon sein. Am liebsten auch bereits während der Arbeit. Schließlich wollen die Akkus meiner mobilen Devices schnell wieder aufgeladen werden. Das gilt ebenso für meine eigenen. Mit den insgesamt 326 Zimmern und Suiten bietet das Mövenpick Stuttgart Airport ein ordentliches Raumkontingent.

Ich entscheide mich für eine Premium-Variante mit ausreichendem Platz und eigener Kaffeemaschine im Zimmer. Eine separate Sitzgarnitur, ein bequemes Kingsize-Bett, manchmal braucht man als Reisender nicht viel mehr. Die klaren Linien an den Wänden und auf dem Boden ziehen sich in der Ausstattung durch. Schwarze und weiße Töne geben dem Zimmer eine unaufdringliche Design-Note. Nicht zu viel und nicht zu wenig.

Meine unternehmerischen Gedanken laufen in diesem Ambiente zu Höchstform auf, während ich auf der ledernen Sitzgarnitur meine Akten vom Meeting durchschaue. Die High-Speed-WiFi-Verbindung ist stabil, ich kann meine E-Mails uneingeschränkt bis spät in die Nacht hinein beantworten. Ein kleines, aber sehr wichtiges Detail im digitalen Business-Zeitalter: Eine separate Aufladestation für meine mobilen Devices wäre noch wünschenswert gewesen.

Service? Aber bitte nur laut Agenda!

Neben der zentralen Lage und den Annehmlichkeiten für ein entspanntes „After Work“ entscheiden die angebotenen Meeting-Optionen und – Sie ahnen es schon – der Service über meine Wahl des geeigneten Business-Hotels. Das Mövenpick Stuttgart beherbergt normalerweise Hunderte von Tagungsgästen und ist flexibles Umgestalten der Konferenzräume gewohnt. Was nicht passt, wird passend gestellt. So finde auch ich schnell die richtigen Quadratmeter für mein angesetztes Kundenmeeting.

Über Technik und Ausstattung mache ich mir keine Gedanken, das übernehmen die Profis vom Mövenpick für mich. Technik, die begeistert, trifft auf Techniker, die begeistern. Perfekt. Mittels großem LCD-Bildschirm haben alle Teilnehmer die strategischen Charts stets im Blick. Gesunde Snacks und Verpflegung regen die grauen Zellen an. Ich treffe mich mit einem Kunden aus der Region, der übrigens auch ein wichtiger Kunde des Hauses ist. Das Meeting verläuft erfolgreich, alle Parteien beenden die Tagung in freudiger Erwartung auf das Folgemeeting. Genau das erwarte ich mir von einer Business-Location: uneingeschränkter Fokus auf die wichtigen Business-Inhalte.

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Mein Hochgefühl wird jedoch schlagartig gedämpft, als ich hungrig an der Rezeption mein Abendessen bestellen möchte. Die hoteleigenen Restaurants sind aus aktuellem Anlass natürlich geschlossen. Room-Service wird den Gästen auch nicht angeboten. Gut, Corona-bedingte Einschränkungen irritieren mich nicht mehr – aber nicht einmal Room-Service? Umso mehr versetzt mich der präsentierte Service in Erstaunen. Oder in diesem Fall vielmehr die abwesende Service-Attitüde. Ich solle etwas im Internet zum Essen bestellen! Ich frage nach einer Telefonnummer für einen guten Lieferservice. Auch die befände sich im Netz.

Mit einem hungrigen Gast ist zwar meistens nicht gut Kirschen essen. Dieses ungeschriebene Gesetz lockt aus dem Rezeptionisten jedoch keinen eigeninitiativen Service heraus. Erst nach erneuter Bitte bestellt er meinen Wunsch aufs Zimmer. Gastfreundschaft jedenfalls fühlt sich anders an.

Ein paar Tage später, selber Ort, andere Zeit. Das Folge-Meeting beginnt erst um 14 Uhr, ich reise in der Früh an. Frau Wagner begrüßt mich freundlich an der Rezeption und würde mich bereits um 10 Uhr in meinen gebuchten Raum lassen. So geht Service! Ein kurzes Telefonat mit dem Direktor später teilt Frau Wagner mir jedoch mit, sie müsse den ganzen Tag berechnen. Aber ich wollte doch nur meine Aktentasche auspacken und meine Unterlagen durchgehen! Nur auf meinen Nachdruck hin wird mir die vereinbarte Zeit ab 14 Uhr berechnet. Kleinliches Verhalten ist so gar nicht grand. Hier eilt die schwäbische Haltung doch ihrem Ruf voraus.

Als ich den Konferenzraum betrete, stelle ich fest: Das Hotelteam hat es zu gut gemeint. Der Tagungsraum ist für unseren begrenzten Teilnehmerkreis wahrlich überdimensioniert. Außerdem kann er nicht eigenständig gelüftet werden. In der Corona-Zeit wünsche ich mir aber genau das, zumal ich der einzige Tagungsgast im ganzen Hotel bin.

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Ich bitte also darum, den Raum vom vorherigen Meeting nutzen zu können. Dieser befindet sich genau gegenüber, ist frei und genauso wie mein gebuchter Raum bestuhlt. Ein einfacher Umzug, das dürfte kein Problem sein. Zumindest in meiner Weltvorstellung. Frau Wagner bemüht sich sehr zuvorkommend, darf diese Entscheidung aber nicht selbst treffen und bittet ihre Chefin um Hilfe. Auch der Vorgesetzten sind die Hände gebunden, nur der Direktor gibt nach langem Warten endlich grünes Licht. Bei meiner nächsten Konferenz wünsche ich mir mehr Flexibilität und Freiheit für das Hotelteam.

Fazit: Gut durchdachte Ausstattung, leichte Service-Schwächen

Wer einen aussichtsreichen Business-Trip vor sich hat, dem kann ich das Mövenpick Stuttgart Hotel empfehlen. Der kulinarische Mangel wird sich spätestens nach dem Lockdown wieder in Fülle verwandeln, da bin ich mir sicher. Die Zimmer- und Tagungsausstattung lässt keine technischen Wünsche übrig. Die leichten Schwächen im Service werden von Gastfreundlichkeit und der generellen Offenheit der Mitarbeiter wieder wettgemacht. Nur wer sich den Kundenwünschen bestmöglich anpasst, hebt sich vom Mittelmaß ab und bleibt in positiver Erinnerung.

Service-Ideen und ihre konsequente Umsetzung sind die neue, alte Währung. Oder wie es der Gründer der Marke Mövenpick Hotels Ueli Prager einst treffend sagte: „Wir machen nichts Außergewöhnliches. Wir sind bloß erfolgreich, weil wir gewöhnliche Dinge ganz außergewöhnlich tun.“ Na, dann los!

Meine Lieblingshotels in Stuttgart sind übrigens:

• Althoff Hotel am Schlossgarten
• Steigenberger Graf Zeppelin
• Burg Staufeneck, ca. 40 km entfernt


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