Familienbande rockt Hotelszene – Hotelier des Jahres 2020 Award

Traditionelle Werte oder High-Tech-Innovationen? Warum entweder oder – Hotelkonzepte der Zukunft kombinieren beides! Dass zudem generationsübergreifendes Know-how sehr gewinnbringend sein kann, beweisen die diesjährigen Preisträger des „Hotelier des Jahres“ – Awards: Thomas, Michael und Ann-Kathrin Mack.

Auszeichnungen sind in der Hotel-Szene nach wie vor en vogue. Absolut sinnvoll, wenn die Preisträger wegweisende Maßstäbe setzen, wie ich finde. Wer wird „Hotelier des Jahres“? Die gesamte Branche fiebert dieser Entscheidung mit Blick auf aktuelle Entwicklungen entgegen. Denn: Die ahgz – Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung (dfv Mediengruppe) kürt dabei herausragende Leistungen in der Hotellerie. Auch für mich ist dieses Ereignis von hohem Interesse. Denn Rolf Westermann, Chefredakteur der ahgz und Juryvorsitzender, etablierte den Award gemeinsam mit seinem Team zu einer festen Bewertungsinstanz in der Hotel-Szene. Die Wahl 2020 ist eine sehr gelungene. Thomas, Michael und Ann-Kathrin Mack inspirieren mit Weitsicht, Innovationskraft und mutigen Investitionen die gesamte Branche.

Anders als die Auswahl der Preisvergabe des Gault-Millau, die bestenfalls für süffisantes Lächeln in der Gastronomie-Branche sorgte. Günter Jauch, prämiert als Gastronom des Jahres, ist zwar auf seinem Gebiet eine Koryphäe. Wer mehr Kompetenz und Vorbild in Sachen Kulinarik erhoffte, sollte dann aber doch zum Telefon-Joker greifen.

Generationsübergreifendes Know-how als Erfolgsgarant

Für mich sind die Gewinner des renommierten „Hotelier des Jahres“ 2020 – Awards jedenfalls echte Vorreiter. Thomas, Michael und Ann-Kathrin Mack, Mitgesellschafter des Europa-Park in Rust, verantworten in achter Generation den Ausbau der 240-jährigen Unternehmensgeschichte. Was 1780 einst als familiärer Postkutschen-Betrieb anfing, ist mittlerweile größtes Hotelresort in Deutschland (sechs Hotels und ein Camp mit 5.800 Betten). Und umsatzstärkste Gastronomie an einem Standort (Erlöse: mehr als 100 Mio. Euro).

Wie hat die Familie Mack eine so lange Tradition erfolgreich in die digitale Welt manövriert? Dafür gibt es mannigfaltige Gründe. Wichtige Basis ist eine gelungene Weitergabe der Unternehmenswerte an die nächste Generation. Diese entwickelt die Firmenphilosophie entsprechend weiter und bettet sie in das moderne Umfeld ein. Genau daran scheitern viele Familienunternehmen. Das jetzige Erfolgs-Trio profitiert zudem von seinen sehr unterschiedlichen, fachlichen Expertisen. Thomas Mack ist Diplom-Hotelier und kümmert sich u.a. um Hotel Resort, Gastronomie und Veranstaltungen. Michael Mack ist Diplom-Betriebswirt und heute hauptsächlich verantwortlich für die hausinterne Design-Abteilung Mack Solutions, Marketing, Sales & Digital sowie Operation & Services. Ann-Kathrin Mack brilliert als Architektin und ist seit 2017 u.a. bei Mack Solutions tätig, der Designschmiede des Europa-Park.

Die Unternehmer haben richtig erkannt, dass gerade in Zeiten des (digitalen) Wandels eine Portion Mut, überlegte Risikobereitschaft sowie praxistaugliche Ideen essentiell sind. Daher freut es mich umso mehr, dass die Familie Mack ihre Leidenschaft für Unternehmertum und Innovation gekonnt vorlebt.

Von der Vision in die Praxis: Neue Ära für den Europa-Park

Letztes Jahr erweiterte die Unternehmerfamilie das Resort mit einem Investitionsvolumen von rund 200 Mio. Euro. Spätestens damit läuteten die Macks eine neue Ära für den Europa-Park ein. Der Arbeitsmarkt wächst in einer zuvor ökonomisch darbenden Region und schafft Arbeitsplätze bis weithin nach Frankreich. Das hat volkswirtschaftlich betrachtet eine respektable Relevanz.

Auch 2020 sieht vielversprechend aus. So rechnet die Familie mit einem Besucherplus von 600.000 Menschen, so dass wohl insgesamt deutlich mehr als sechs Millionen Gäste kommen werden. Aktuell liegt die Besucherzahl bei 5,7 Millionen, die Aufenthaltsdauer beträgt derzeit im Durchschnitt 1,4 Nächte. Wenn neben der Rentabilität vor allem die Vielfalt der Dienstleistungen und Produkte sowie die Freude und Wertschätzung für den Gast den Geschäftsalltag wie in diesem Fall antreiben, liegt die Auszeichnung in Händen wahrer Hotellerie-Trendsetter.

Für mich ist der Gedanke an den Europa-Park nicht erst seit heute ein sehr emotionaler. Während ich diese Kolumne verfasse, denke ich die ganze Zeit an die strahlenden Augen meines Sohnes, nachdem wir gemeinsam die Attraktionen des Parks hautnah erlebten.

Hotellerie in Deutschland weiter auf Wachstumskurs

Dank derartiger Erfolgsgeschichten blickt die deutsche Hotellerie sehr optimistisch auf das Jahr 2020. Die aktuellen Zahlen sprechen jedenfalls für sich. 2019 erzielte die gesamte Branche zum zehnten Mal in Folge Zuwächse. Ich stimme Rolf Westermanns Prognose zu, dass sich die Hotel-Konjunktur robust halte. Abzuwarten bleibt, welche weiteren Innovationstreiber die Hotellandschaft 2020 prägen und den Markt weiterhin ankurbeln.

Ich selbst durfte 2014 eine Laudatio in Rust halten. Roland Mack, Begründer des Europa-Park, erhielt in diesem Jahr mit der Brillat-Savarin-Plakette die höchste Auszeichnung im deutschen Gastgewerbe für sein beeindruckendes Gastronomie- und Freizeitpark-Konzept. Damals wie heute faszinieren mich die Facetten von Unternehmertum persönlich. Als langjähriger Kenner der Hotel-Branche lerne ich nie aus und lasse ich mich jedes Jahr erneut von außergewöhnlichen Geschäftsmodellen und relevanten Ideen begeistern.

In diesem Sinne wünsche ich allen Preisträgern viel Erfolg für 2020 und herzlichen Glückwunsch zum verdienten Award!


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