Spaniens Hauptstadt gehört zu den Städten, die durch Einzigartigkeit und Coolness faszinieren. Madrid hat alles – und von manchem sogar richtig viel. Geschichte, Courage, modernen Lifestyle, Kultur, Kunst, Entertainment und … Real Madrid.
Überall herrschen Lebensfreude, Dynamik und eine faszinierend lässige Art von Stress – denn trotz allem Treiben gelingt es der Stadt, sich charmant und entspannt zu zeigen.
Am Vormittag durch die Gassen und Straßen schlendern und die Reisekasse beim Einkaufen schneller ausgeben, als einem lieb ist. Dann mittags die kühlen Ausstellungsräume der Museen besuchen. Und abends essen gehen, einen oder auch zwei Signature-Cocktails schlürfen, die Nacht in Barrios durchtanzen. Denn in Madrid ist alles möglich.
Das Angebot und die Facetten Madrids überraschen. Und das gilt übrigens auch für die Preise. Denn Madrid ist im Vergleich zu anderen europäischen Metropolen insgesamt recht preiswert.
Weitblick über die Stadt
Ein Tag in Madrid ist immer schön und für mich besonders, wenn ich ihn so wie heute auf der Panorama-Dachterrasse des Hotels „The Principal“ sitzend und mit Blick über die ganze Stadt genießen kann.
Dazu ein schönes Glas mit gutem Wein in der Hand oder vielleicht ein Gin-Tonic, dazu ein paar Tapas auf dem Tisch. Das ist eigentlich das Einzige, was mir hier oben fehlt – aber vielleicht bin ich auch zur falschen Uhrzeit auf dieser traumhaften Dachterrasse mit 360-Grad-Rundumsicht. Doch mal ehrlich: Gibt es in einem Fünf-Sterne-Hotel eine falsche Uhrzeit, um Service auf einer solchen Dachterrasse anzubieten?
Mein Hotel für heute ist das „The Principal“ in Madrid, direkt an einer der spannendsten Straßen der spanischen Hauptstadt.
Mehr mittendrin geht kaum
Das „The Principal“ liegt an der bekanntesten Straße der Stadt, der Gran Via, und dürfte dort zurzeit das einzige Fünf-Sterne-Hotel sein. Hier stehen die beliebtesten Geschäfte, Tapas-Bars, Boutiquen.
Es könnte zentraler nicht liegen, denn es liegt an der Pulsader Madrids und vieles ist in fußläufiger Nähe. Auch Museen wie Reina Sofia, Thyssen oder Prado. Außerdem in der Nähe berühmter Theater, Kinos und Roter-Teppich-Events mit internationalen Stars und Sternchen.
Von außen eine prachtvolle Fassade, von innen das Boutique-Hotel von Pau Guardans, Hotelier und Gründer der Schwesterhotels „Único“ in Madrid und des „Grand Hotel Central“ in Barcelona.
Ein Hoch auf die gute Schallisolierung
Ich stehe vor dem fast unscheinbaren Seiteneingang an der C/ Marqués de Valdeiglesias. Dazu quirliges Stadttreiben um mich herum, alles touristisch, aktiv, dynamisch. Dann betrete ich den Eingang, werde kurz freundlich begrüßt und fahre mit einem schmalen, beengt wirkenden Aufzug nach oben auf die Penthouse-Ebene … in vergleichsweise plötzlicher Stille – ein Hoch auf die gute Schallisolierung. Ich steige aus dem Aufzug und mich überrascht der angenehme Geruch: Er ist dezent und willkommen heißend. Ich frage nach dem Duft – aber schade, dass man ihn mir nicht nennen kann.
Hier oben im sechsten Stock befindet sich die Rezeption, daran angedockt eine Bar, das Restaurant und eine Stadtgarten-Terrasse mit Oliven- und Zypressenbäumen. Und bei dieser Ruhe vergesse ich vollends, was draußen vor der Tür abgeht und wo ich gerade bin.
Toll gemacht. Alles. Hohe Decken, Marmorböden und ein ausdrucksstarker Style – irgendwie ein britisch angehauchter Manhattan-Loft-Look mit Vintage-Charme. Auch die Farbe und die genutzten Stilelemente bilden einen interessanten Kontrast.
Ein bisschen Loft, ein bisschen Club und ganz viel Glamour
Das Gebäude mit sehr schöner Fassade stammt aus dem frühen 20. Jahrhundert und wird von spanischem Renaissance-Stil dominiert: große Fenster, gusseiserne Lampen, Geländer aus geschmiedetem Metall im Mix mit Designer-Möbeln und einem Interieur verschiedener Epochen. Für das Innendesign arbeitete Pilar Carcia-Nieto unter anderem mit dem Luzio-Studio aus Barcelona zusammen. Der Look & Feel wirkt auf mich sehr maskulin. Hier und da kleine akzentuierte Messingelemente, alles kosmopolitisch.
Leuchten aus den 1970er-Jahren, Sideboards aus den 1950ern, indische Bänke aus den 1940ern, britische Chester-Sofas. Ein schlichtweg außergewöhnliches Ambiente mit Komfort in zeitlosem und dennoch trendigem Charme. Und mir gefällt’s.
Das Zimmer: Klein, aber mein
Das Rooming war gut, zuvorkommend, aufrichtig und herzlich. Ich wurde aufs Zimmer gebracht, bekam alles erklärt. Das Zimmer ist nicht wirklich groß – hat aber alles, was es braucht. Die Einrichtung und Gestaltung sind in monochromen Farben gehalten. Auch hier wieder ein gelungener Stilmix.
Die Betten sind aus ägyptischer Baumwolle, darüber hochwertige Bettwäsche. Und an den Wänden hängen Bilder des Künstlers Albert Coma, in der Ecke steckt – passend zu den Stilwechseln – ein Bonet-Stuhl. Und aus dem Fenster habe ich eine fantastische Aussicht auf die Stadt.
Das Ensuite-Badezimmer ist schwarz-weiß gekachelt – eine tolle Idee und optisch unheimlich wirkungsvoll umgesetzt. Direkter Zugang in die Regendusche. Außerdem stammen die Pflegeprodukte von Gilchrist & Soames.
76 Zimmer in sechs Größen
Das „The Principal“ hat 76 Zimmer (in sechs verschiedenen Kategorien), sie unterscheiden sich vor allem in der Größe. Als Boutique-Hotel ist es groß genug, um keinem im Weg zu stehen, und klein genug, um mit anderen Gästen in Kontakt zu kommen.
Gerade auf so kleinem Raum ist es für Servicepersonal nicht immer einfach, da zu sein – ohne aufdringlich zu wirken. Ich finde es auch oft schwer, auf vergleichsweise kleiner Fläche Luxus richtig einzuschätzen. Denn Weite hat es stets ein wenig leichter zu imponieren. Hier gelingt es ganz gut.
Restaurant „Ático“ – Sterneküche mit Penthouse-Charakter
Ja, ich hätte im sicher wunderbaren Restaurant „ Ático“ zu Abend essen können. Vielleicht hätte ich hier, hoch oben im sechsten Stock, näher an den Sternen gesessen – aber ich habe mich für einen Stern mehr auf dem Teller entschieden und war im Restaurant bei Ramón Freixa im „Único“.
Das Frühstück konnte ich wahlweise im Restaurant oder auf der Terrasse einnehmen. Das Buffet ist klein, hat alles und bietet hinsichtlich Qualität genau das, was ich von einem guten Frühstück erwarte. Aber auch nicht mehr. Obst, frisch gepresster Saft, Joghurt, Ei-Variationen, die frisch zubereitet werden, Pfannkuchen, Ibérico-Schinken, Lachs und eine solide Tee-Auswahl.
Die sensationelle Lage überzeugt
Das „The Principal“ hat vor allem die drei Top-Highlights: Lage, Lage und die Lage. Sehens- und erlebenswerte Plätze, Locations und Parkanlagen sind zu Fuß schnell zu erreichen.
Mein Highlight ist die sensationelle Dachterrasse mit fantastischem Blick auf die Stadt. Der Stilmix ist sehr außergewöhnlich und besonders: Alles ist mit der Liebe zum Detail ausgewählt und platziert. Das Servicepersonal ist freundlich, zuvorkommend, aufmerksam und in positivem Sinne unaufgeregt. Das Publikum ist vergleichsweise jung – was auch noch einmal unterstreicht, dass es ein eher touristisch ausgelegtes Fünf-Sterne-Hotel ist.
Fazit: Spotify-Playlist und exklusiver Stadtführer
Das „The Principal“ bietet kostenfreie 4G-Taschen-Router an, damit die Gäste auf den Terrassen mobil sind … und von ihrer Städtetour und ihren Erlebnissen den Daheimgebliebenen berichten können. Auch eine hoteleigene Spotify-Playlist gibt es. Die Idee ist so einfach wie genial, denn dahinter steht im Grunde nichts anderes, als die Möglichkeit, die Stadt und das Hotel mit Musik zu erleben. Musik prägt sich ähnlich ein wie Bilder – und so können diese Playlists vor, während und nach dem Aufenthalt Eindrücke prägen und festigen.
Die Reiseführer-App Guiaspunto.com ist ein Anbieter exklusiver Stadtführungen. Quasi ein Insider-Führer, bei dem der Reisende die Seele der Stadt gezeigt bekommt und alles entdecken kann, was sie auszeichnet. Sehenswürdigkeiten, Clubs, Tavernen, Shows, Labels und Boutiquen.
Die Wertung auf der Travelgrand-Skala:
1. Ausdrückliche Reisewarnung
2. Besser als unter der Brücke
3. So lala, nicht oh, là, là
4. Meckern auf hohem Niveau
5. Wenn’s nur immer so wäre
6. Ganz großes Kino