Marco Zanolari: Dieser Schweizer ist der „beste Hotelier 2024″

Marco Zanolari greift als CEO von „The Living Circle“ auf die Erfahrungen einer Weltkarriere zurück – von Maui bis Miami © The Living Circle
Erstmals zeichnen „Die 101 Besten“ mit Capital den „Iconic Hotelier of the Year“ aus – und dieser führt innerhalb der „The Living Circle“-Gruppe nicht nur Luxushotels und Sternerestaurants, sondern pusht die Branche auch mit innovativen Ideen

Es war einer der Höhepunkte einer festlichen Preisverleihung auf dem Adlisberg hoch über Zürich: Im Beisein von mehr als 300 Branchenvertretern zeichneten „Die 101 Besten“ und Capital gemeinsam den „101 Iconic Hotelier oft he Year“ aus. Eine Premiere, aus der eine Tradition werden soll.

Die Wahl des prominent besetzten Kuratoriums fiel zum Auftakt auf Marco Zanolari – und das, obwohl er erst seit August 2023 als CEO die Geschicke der Hotel- und Restaurantgruppe „The Living Circle“ verantwortet. Doch auch zuvor in seiner steilen Karriere hat sich der sympathische Schweizer weltweit Meriten in der Hospitality-Industrie erarbeitet.

Zunächst jedoch ein paar Worte zu „The Living Circle“, der dieser ausgezeichnete „Hotelier des Jahres 2024“ in kürzester Zeit seinen Stempel aufgedrückt hat. Vermutlich, weil das fortschrittliche Konzept der Gruppe so hervorragend zu Marcos Zanolaris Freude an Innovation passt.

Die Einrichtung der Zimmer im „Storchen Zürich“, der zu „The Living Circle“ gehört, gefällt mit frisch-modernem Design © The Living Circle

Marco Zanolari ist „Iconic Hotelier 2024“

Zu „The Living Circle“ gehören die drei Zürcher Luxushotels „Storchen“, „Widder Hotel“, „Alex Lake“, das Restaurant „Buech“ im nahen Herrliberg sowie das „Castello del Sole“ in Ascona mit seinem Restaurant „Rustico del Sole“. In Partnerschaft zählen auch weitere Hotels und Restaurants der „Caminada Group“ zu dem von Zanolari geführten Unternehmen. In seine Amtszeit als CEO fällt zudem die für den Juni 2024 geplante Eröffnung des „Château de Raymontpierre“, einem exklusiv buchbaren privaten Hideaway im Schweizer Jura mit 14 Zimmern, eigenem Wald und Bauernhof.

Neben den erwähnten Luxushäusern und gastronomischen Flagschiffen zählen auch einige regionale Bauernhöfe zum Kosmos von „The Living Circle“. Sie bilden die Basis einer wegweisenden Kreislaufwirtschaft, bei der Landwirtschaftsbetriebe direkt mit Hotels und Restaurants im Geschäft sind und diese regelmäßig mit Produkten wie Milch, Eiern, Fleisch und Wurstwaren, Weizen, Mais, Polenta und eigenem Wein versorgen.

Das „Widder Restaurant“ im gleichnamigen Zürcher Hotel trägt zwei Michelin-Sterne und kocht nach dem „Farm to Table“-Prinzip © The Living Circle

Die Köche von „The Living Circle“, darunter bekannte Namen wie Andreas Caminada, Stefan Heilemann, Stefan Jäckel und Mattias Roock, nutzen diese Zutaten für ihre Kreationen – und die Service-Kollegen können zu jedem Gericht interessante Geschichten erzählen. So geht modernes Storytelling.

Ähnliche Umsetzungen des „Farm to Table”-Prinzips sehe ich in der letzten Zeit immer häufiger bei meinen Hotel-Testaufenthalten. Die Macher von „The Living Circle“ folgen dabei jedoch keiner reinen Modeerscheinung, keinem Hype, sondern haben einen Fokus auf weitestgehende Regionalität fest in der Identität der Gruppe verankert. Schließlich reicht die Historie der meisten Betriebe 100 und viel mehr Jahre zurück. In Zeiten also, wo der Respekt vor der Natur und die Liebe zur traditionellen Landwirtschaft nicht erst wiederentdeckt werden mussten, sondern zum Status Quo gehörte. Und auf dieses bewährte Fundament haben Eigner und Management das Portfolio von „The Living Circle“ gestellt. Vorbildlich!

Was mich direkt zu Marco Zanolari führt, unserem ersten „101 Iconic Hotelier oft he Year“. Der Impuls für diese Auszeichnung war die Frage, die ich immer wieder von Gästen gestellt bekomme: Wer ist eigentlich der beste Hotelier in Deutschland? In einer Zeit, in der zahlreiche Institute und Organisationen derlei Titel verleihen, scheint eine solche Würde leider inflationär zu werden. Viele Veranstalter konzentrieren sich allein auf ökonomische Kennzahlen und haben eher Fachkreise im Blick, verleihen eine Art B2B-Trophäe.

Zu wenig wird jedoch die tatsächliche Erfahrung der übernachtenden und speisenden Gäste berücksichtigt. Dabei liegt eben darin der eigentliche, der wahre Wert eines herausragenden Hoteliers. Mit unserer Würdigung des „101 Iconic Hotelier of the Year“ wollen wir ihn (oder sie!) aus dem Schatten der Excel-Benchmarks befreien und eine angemessene Bühne geben. Er gilt übrigens für die gesamte DACH-Region inklusive Südtirol und damit für ein Gebiet, in dem mehr als 100 Millionen Menschen leben.

In nur fünf Jahren gelang dem „Iconic Hotelier of the Year 2024“ der Turnaround im Grand Resort Bad Ragaz © The Living Circle

Wer ist nun dieser „beste Hotelier 2024“, der besondere Unterkünfte in unvergessliche Erlebnisse verwandelt und die Branche mit seinen innovativen Ideen inspiriert? Jemand, der weiß, dass imposante Gebäude, ansprechendes Design und eine gepflegte Umgebung zwar wichtig aber eben nur die halbe Miete sind. Die Hotellerie ist und bleibt ein People Business, sie lebt von tagtäglich brennender Leidenschaft für erstklassigen Service, einnehmenden Persönlichkeiten und einem effizienten, menschlichen Führungsstil. Und das alles haben wir in Marco Zanolari verkörpert gesehen und nun erstmalig geehrt.

Ich kenne und schätze ihn seit Langem. Vor 25 Jahren durfte ich bereits mit ihm zusammenarbeiten und seine Arbeitsmoral in Aktion erleben. Seitdem hat er eine Weltkarriere hingelegt, die ihn von Maui bis Miami in die besten Häuser auf vier Kontinenten geführt hat. Seit einiger Zeit ist er zurück in der Schweiz und hat dort zunächst das etwas angestaubte „Grand Resort Bad Ragaz“ aus seinem Dornröschenschlaf geweckt.

Mit Erfolg. Lief das traditionsreiche Resort zuvor Gefahr, mit seinen Stammgästen auszusterben, schaffte es der damals noch recht junge Hotelier dank des Vertrauens der Eigentümer innerhalb von fünf Jahren, das Bad Ragaz zu einem der weltweit besten Wellness-Refugien samt eines mit drei Michelin-Sternen prämierten Restaurants erblühen zu lassen, das von Andreas Caminada inspiriert wurde. Damit hat Zanolari das Bad Ragaz auch einer jüngeren Klientel schmackhaft gemacht. Nach diesem Geniestreich wurde der 47-Jährige dann im August 2023 zum CEO von „The Living Circle“.

Das Hideaway „Château de Raymontpierre“ bietet ab Juni ungestörte, exklusive Erholung im Schweizer Jura © The Living Circle

Sein Ziel: ein genussvoller Kreislauf

Was er dort erreichen möchte, ist mehr als nur das Thema Nachhaltigkeit voranzutreiben. Marco möchte das Verständnis von Spitzenhotellerie neu definieren, gemäß dem Motto „luxury fed by nature“, also Luxus, genährt von der Natur. Das geht über Biogemüse deutlich hinaus, sondern meint eine Lebenshaltung, die sich auf einen achtsamen und verantwortungsbewussten Umgang mit unserer gesamten Umwelt konzentriert. Vom perfekten Gästeerlebnis mit zahlreichen Wow-Momenten und Geschichten bis zum Genuss mit gutem Gewissen – so versteht „The Living Circle“ den modernen Luxus.

Und zwar über alle derzeit 14 Betriebe in unterschiedlichen Regionen der Schweiz hinweg, die zur Gruppe und damit auf Marco Zanolaris tägliche Agenda gehören. Wahrlich eine große Herausforderung. Aber ich bin mir sicher, wenn sie einer meistert, dann der diesjährige „101 Iconic Hotelier of the Year“. Herzlichen Glückwunsch!

Tipps aus dem Portfolio von „The Living Circle“

Schlattgut: Dieser Bauernhof, nur 15 Kilometer von Zürich entfernt, ist ein beliebtes Ausflugsziel für alle, die Erdbeeren pflücken, sich einen Rosenstrauß selbst zusammenstellen oder herrliche Eiskreationen genießen wollen. Übrigens ist das Schlattgut auch eine wundervolle Location für Hochzeiten!

Rustico Del Sole: Wer im  Castello del Sole in Ascona übernachtet, sollte unbedingt einen „Private Lunch“ in dessen Hotelrestaurant reservieren, das auf einer Höhe von 1000 Metern liegt. Von dort reicht der Blick auf den Lago Maggiore bis zu den Brissago-Inseln – und es gibt sogar einen Whirlpool unter freiem Himmel.

Raths Reise-Rating

1 Ganz großes Kino

2 Wenn’s nur immer so wäre

3 Meckern auf hohem Niveau

4 So lala, nicht oh, là, là

5 Besser als im Hostel

6 Ausdrückliche Reisewarnung

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