Südafrika: Wo das wilde Leben und der (vielleicht) beste Service der Welt zusammenfinden

Mehr wert als aller Luxus der Welt ...
Unser Autor (NTV Online) übernachtet in zwei der besten Hotels (Süd-)Afrikas. Das eine liegt in der Millionenstadt Kapstadt, das andere im Busch. Dort lässt er es sich gut gehen, wird dabei aber von drei Nepalesen und einem durstigen Elefanten überrascht.

Taj: Schon der Name, der an das indische Taj Mahal erinnert, weckt Assoziationen von Luxus, Opulenz und Schönheit. Und tatsächlich ist das “Taj Cape Town” eines der besten Hotels Südafrikas.

Mein erster Gedanke, als ich das “Taj” betrete: Schade, dass ich hier nur zwei Nächte bleiben werde. Es gilt also, die begrenzte Zeit zu genießen, und das wird einem hier sehr einfach gemacht.

Mein Zimmer ist luxuriös und farblich einladend: Ocker, Beige- und Brauntöne, Weiß, Rot und Gelb strahlen eine wohlige warme Atmosphäre aus, perfekt ergänzt durch das stilvolle Mobiliar. Doch der größte Luxus stammt nicht von Menschenhand: Wenn ich am Fenster stehe und meinen Blick über das Chaos Kapstadts schweifen lasse, bleiben meine Augen früher oder später immer am selben Ort hängen: am Tafelberg, dem imposanten Wahrzeichen der Stadt. Ich liebe einen guten Ausblick von meinem Hotelzimmer, und dieser hier ist nur schwer zu übertreffen.

Die gemütliche Inneneinrichtung des "Taj" lässt Wohlfühlatmosphäre aufkommen. (Foto: XXX)

Proaktiv mit viel südafrikanischer Herzlichkeit

Schwer zu übertreffen ist auch der Service. Alle Hotelmitarbeiter besitzen die bemerkenswerte Fähigkeit, den Gästen jeden ihrer Gedanken und Wünsche von den Augen abzulesen – und diese proaktiv und mit viel südafrikanischer Herzlichkeit zu erfüllen. Anteil an dem exzellenten Service hat sicherlich auch der südafrikanische, höchst sympathische General Manager Mark Wernich.

Das Hotel, das er managt, ist im Besitz der indischen Taj-Gruppe, deren Flaggschiff das “Taj Mahal Palace & Tower” in Mumbai ist. Die Taj-Gruppe ist für mich eine der besten Hotelketten weltweit. Und was den Service angeht, vielleicht die beste überhaupt. Die Mitarbeiter sind aufrichtig, aufmerksam und unprätentiös – was gerade bei Luxushotels manchmal selten ist.

Hinzu kommt: Ich liebe Kapstadt. Diese Stadt hat so ziemlich alles zu bieten, was man sich wünschen kann: Kunst und Geschichte, Natur und Kultur, Einkaufsmöglichkeiten und Essen aus aller Welt. Zu meinen Lieblingsecken in Kapstadt gehören der Bakoven-Strand und der Tafelberg, dessen Gipfel bequem per Seilbahn erreichbar ist.

Verführung auf Weltklasseniveau

Nach einem langen Tag und vielen zu Fuß zurückgelegten Kilometern kann ich der Verführung namens “J Wellness Circle” nicht widerstehen. So heißt der Spabereich des “Taj Cape Town” – und fragen Sie mich nicht, woher dieser Name stammt. Jedenfalls ist auch der Spabereich auf Weltklasseniveau, mit den vielen traditionellen indischen Massagen als Alleinstellungsmerkmal.Das Motto des Spabereichs lautet übrigens “Atithi Devo Bhava”. Das ist Sanskrit und bedeutet so viel wie “Der Gast ist Gott”. Das “Taj Cape Town” hat es geschafft, diese indische Philosophie in Südafrika zu etablieren und neu zu interpretieren.
Nichts besser als eine indische Ayurveda-Massage nach einem langen Tag in Kapstadt! (Foto: XXX)
Apropos Indien: Das hoteleigene Restaurant “Bombay Brasserie” tischt köstliche indische Gerichte auf, die selbst in Bombay (heute Mumbai) kaum leckerer und authentischer sein können. Wer beim Essen die Augen schließt, ist plötzlich nicht mehr in Afrika, sondern irgendwo auf dem indischen Subkontinent. Setting (prächtig und elegant) und Service (herzlich und aufmerksam) runden den höchst angenehmen Abend im Restaurant ab.Es ist mein letzter Abend in Kapstadt. Morgen verlasse ich die Millionenstadt, um eine ganz andere Seite Südafrikas zu erleben: die Savanne
Relaxt: Das „Siebzehn84“ tischt Sylter Klassiker mit kulinarischem Twist auf, während gerahmte Leinwandhelden zuschauen © Landhaus Stricker

Verführung auf Weltklasseniveau

Somasa, Chicken Tikka, Biryani: Indische Spezialitäten in der "Bombay Brasserie". (Foto: XXX)

Drei Nepalesen überraschen

Doch bevor ich mich auf den Weg mache, möchte ich noch eine etwas ungewöhnliche Restaurantempfehlung loswerden: das “Haiku”, das sich in der Straße hinter dem Nelson-Mandela-Square befindet. Die Küche dieses unscheinbaren chinesischen Restaurants wird von drei Nepalesen geleitet. Ich habe einige Jahre lang in China gelebt und liebe – und, wie ich behaupten darf, kenne – die chinesische Küche. Ich wundere mich also selbst, wenn ich zugebe: Die Peking Duck des “Haiku” ist die vielleicht beste, die ich je gegessen habe. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut: Zwei Vorspeisen, zwei Hauptgänge und eine Flasche Wein kosten 65 Euro.

Am Tag meiner Abreise werde ich im Land Rover zum Flughafen gefahren. Über Johannesburg geht es nach Skukuza, von dort ist es eine weitere kurze Jeepfahrt zur “andBeyond Tengile River Lodge”. Ich bin gespannt – aber wie jedes Mal, wenn ich Kapstadt verlasse, auch etwas traurig.

TAJ CAPE TOWN

Resort Name: Taj Cape Town
Land: Südafrika
Region: Kapstadt
Beste Reisezeit: November bis Februar
Zielflughafen: Cape Town International (CPT)
Transfermittel: Flugzeug
Transferzeit: Per Taxi/Shuttle circa 20 Minuten zum Hotel
Zimmerpreis pro Nacht: 265 Euro – 2750 Euro
Besondere Empfehlung: Die hoteleigene “Bombay Brasserie” – vor allem das ausgezeichnete Tikka Masala; ein Ausflug per Seilbahn auf den Gipfel des Tafelbergs; die beiden Strände Bakoven und Boulders; das asiatische Restaurant “Haiku”, ein echter Geheimtipp; der Eastern Food Bazaar in Hotelnähe, wo Spezialitäten aus Indien, China und der Türkei günstig und lecker sind

 

Raths Reise-Rating (aktuelle Wertung gefettet):

1. Ganz großes Kino
2. Wenn’s nur immer so wäre
3. Hohes Niveau, mit ein paar wenigen Schwächen
4. So lala, nicht oh, là, là
5. Besser als im Hostel
6. Ausdrückliche Reisewarnung

andBeyond Tengile River Lodge: Achtung, Elefant!

Fernab vom Lärm und Trubel einer Großstadt, isoliert in der endlosen Savanne, inmitten der Sabi Sand Game Reserve und direkt angrenzend an den weltberühmten Kruger-Nationalpark liegt dieses kleine Stück Paradies, in dem ich die nächsten drei Tage viele Tiere sehen und viel nichts tun werde.

Die “Tengile River Lodge” des Reiseunternehmens “andBeyond” zählt zu den besten Luxus-Lodges in ganz Afrika. Hier wird Luxus aber nicht durch die Größe der Suite oder die Qualität der Inneneinrichtung definiert. Wer hierher kommt, erwartet neben Luxus vor allem Naturverbundenheit – und bekommt sie auch geboten.

Eins mit der Natur: die "andBeyond Tengile River Lodge". (Foto: XXX)

Wie der Name verrät, befindet sich die “River Lodge” direkt am Fluss. Durch das Fenster sieht man die afrikanische Savanne, man hört die vielen Tiere und Insekten dieses ganz besonderen Ökosystems. Ich habe das Gefühl, ganz allein im Busch zu sein.

Und doch bin ich eigentlich in einem Hotelzimmer – und in was für einem! Alles, was ich in meiner Suite sehe oder anfasse, ist perfekt: ortsverbunden, künstlerisch, einzigartig und – wie könnte es anders sein – makellos sauber.

Symbiose von Kommerz und Luxus

Um die Gäste der 21 Suiten kümmern sich 137 Mitarbeiter, die allesamt sehr aufmerksam und zuvorkommend sind. Als beispielsweise einmal das Internet ausfällt (was hier im Busch wenig verwunderlich ist), sorgt sich der IT-Zuständige schnell und zielstrebig um die Wiederherstellung der kabellosen Verbindung zur Außenwelt.

Doch eigentlich wäre ich hier auch ohne Internet glücklich. Ein Aufenthalt in der Lodge steht ganz im Zeichen der Naturverbundenheit. Hauptattraktion ist die Safari im privaten Wildreservat. Privat bedeutet: Man muss sich die Tiere nicht mit Tausenden anderen Touristen teilen. Es gibt wenige Jeeps und dafür umso mehr Tiere. Sechsmal haben wir uns auf Safari begeben, und jedes Mal haben wir die “Big Five” hautnah erleben dürfen: Elefanten, Löwen, Nashörner, Büffel und Leoparden. Diesen imposanten Tieren in ihrem natürlichen Lebensraum begegnen zu können, ist eine unvergessliche Erfahrung.

Innen Luxus, außen Natur pur - die "River Lodge" in der Nähe des Kruger-Nationalparks. (Foto: XXX)

Ja, dies ist eine der teuersten Übernachtungsmöglichkeiten, die man sich leisten kann und mag. Aber die “Tengile River Lodge” ist jeden Cent wert. Selten habe ich eine so aufrichtige und ehrliche Symbiose von Kommerz und Luxus einerseits und Naturverbundenheit und Tierliebe andererseits gesehen.

ANDBEYOND TENGILE RIVER LODGE

Resort Name: andBeyond Tengile River Lodge
Land: Südafrika
Region: Kruger-Nationalpark
Beste Reisezeit: Mai bis September
Zielflughafen: Flughafen Skukuza (SZK)
Transfermittel: Flugzeug von Kapstadt aus
Transferzeit: Rund eine Stunde mit dem Jeep zur Lodge
Zimmerpreis pro Nacht: 2020 Euro – 7050 Euro
Besondere Empfehlung: Safari, Safari, Safari! Vor allem unser Guide Mark ist sehr zu empfehlen. Er spricht sehr gutes Deutsch, arbeitet seit 16 Jahren bei “andBeyond” und kennt Tiere und Savanne wie seine Westentasche. Außerdem empfehlenswert ist der hoteleigene Shop, wo handgemachte Kleidung und regionaltypische Kunst gekauft werden können.

Eine letzte Momentaufnahme, die meinen Aufenthalt in der “River Lodge” schön illustriert: Ich sitze im Open-Air-Spa und genieße eine Fußreflexmassage, als plötzlich ein Elefant aus dem Gestrüpp auf- und seinen Rüssel in den Hotel-Pool eintaucht. Dieser Moment ist mehr wert als aller Luxus der Welt.

Raths Reise-Rating (aktuelle Wertung gefettet):

1. Ganz großes Kino
2. Wenn’s nur immer so wäre
3. Hohes Niveau, mit ein paar wenigen Schwächen
4. So lala, nicht oh, là, là
5. Besser als im Hostel
6. Ausdrückliche Reisewarnung

Erschienen auf:


nach oben