Welche Bilder kommen Ihnen in den Sinn, wenn Sie an Sylt denken? Für mich sind es die langen Sandstrände und die weiten Dünenlandschaften, die ich mit den „deutschen Hamptons“ verbinde. Was ich aber auch mit der nordfriesischen Insel assoziiere, ist Luxus am Meer. Und genau den habe ich im „Relais & Châteaux Landhaus Stricker“ auf angenehm lässige Weise erleben dürfen.
Das Hotel der Kategorie „Fünf Sterne Superior“ steht in Tinnum, also in der Mitte des Eilands, und ist damit nur fünf Minuten vom Flughafen entfernt. Vom Lärm der (Privat-)Maschinen ist jedoch nichts zu hören, mich erwartet bei der Ankunft ein Ort der Ruhe und Entspannung. Das weiß ich nach einer etwas anstrengenden Reise in den hohen Norden sehr zu schätzen.
Der Name „Relais & Châteaux“, eine weltweite Vereinigung von circa 580 meist inhabergeführten Luxushotels und Gourmetrestaurants steht für Gastfreundschaft und Kulinarik. Im „Landhaus Stricker“ werden diese zwei Werte von Gastgeber und Sternekoch Holger Bodendorf verkörpert, den seine Mitarbeiter kurz „HB“ nennen. Er führt das Haus seit 2001 und steht zudem als Küchenchef der beiden hauseigenen Restaurants am Herd.
Nach einer herzlichen Begrüßung begleitet Bodendorf mich persönlich auf mein frisch renoviertes Zimmer, durch in maritimem Blassblau gestrichene Flure. Das ganze Landhaus wurde im letzten Jahr umfassend saniert und dabei alle 38 Zimmer von Grund auf neugestaltet.
Mir fallen sofort die Echtholzböden, die geschickt platzierten Holzelemente und Farbakzente ins Auge – von den orangefarben bezogenen Sitzgelegenheiten bis zur Tagesdecke in Pink. Die Wände schmücken teils abstrakte (Landschafts-)Aufnahmen von Sylt, eingefangen von Harald Hentzschel, Fotograf und ehemaliger Besitzer des „Relais & Châteaux Stadt Hamburg“. Einst Mitbewerber, ist Hentzschel heute offenkundig ein Freund des Hauses und mittlerweile im wohlverdienten Ruhestand.
Dass der Fokus bei der Sanierung auf Nachhaltigkeit und moderne Technik gelegt wurde, fällt mir insbesondere im Badezimmer auf. Blitzschnell ist mein Smartphone per Bluetooth mit der Soundanlage verbunden und ich kann beim Bad in der aus Recyclingmaterial gefertigten Wanne meine eigene Playlist hören.
Doch am betreffenden Abend, nach dem „Biikebrennen“, entscheide ich mich für die legere Wohlfühlatmosphäre des „Siebzehn84“. Gespannt darauf, wie Inselklassiker mit ungewöhnlichen Zutaten kombiniert werden. Mein Favorit ist der Kabeljau mit Karotten-Ingwer-Creme. Zudem freut mich, dass dank einer Partnerschaft mit „Click a Tree“ für jeden bestellten Kabeljau ein Baum gepflanzt wird. Genuss und Nachhaltigkeit in fulminanter Symbiose.
Luxus bedeutet für mich ausschlafen und seelenruhig in den Tag starten zu können. Wie gut, dass im „Landhaus Stricker“ täglich bis 14 Uhr das Frühstück serviert wird. Eine Seltenheit! Die Auswahl bietet alles, was ich mir bei einem Sylt-Trip wünsche: sechs verschiedene Fischsorten, delikate Aufschnittvariationen sowie frisches Obst und Gemüse.
Die beeindruckende Naturvielfalt von Sylt zwingt eigentlich dazu, möglichst viel Zeit im Freien zu verbringen, egal ob Wattwanderung oder Strandspaziergang. Nach zwei Tagen an der frischen Seeluft freue ich mich nun aber auf die Wellness-Lounge des Hotels mit drei verschiedenen Saunen – zum Teil mit Blick auf ein Kaminfeuer – und einem Innenpool. Probieren Sie unbedingt die Hot-Stone-Massage aus, danach fühlt sich Ihr Rücken wie neu an.
Im Fitnessraum lässt es sich an hochmodernen Geräten der Highend-Marke Technogym besser trainieren als in manch kommerziellem Studio. Wer danach noch Energie haben sollte, kann sich am Boxsack weiter auspowern. Kein Zweifel, der Wellness-und Ertüchtigungsbereich ist im Verhältnis zur Anzahl der Zimmer wirklich rundum gelungen!
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