Privater Dschungel inklusive: So machen Wirtschaftsbosse Urlaub

Meisterhaft in die Natur eingebettet präsentiert sich das Luxusresort "The Datai Langkawi". (Foto: The Datai Langkawi)
Asien verführt – auch unseren Autor. Den lockt luxuriöser Hotel-Komfort und die erholsame Kraft der Natur. Erleben wird er das beim Besuch des “The Datai Langkawi”, einem Fünf-Sterne-Hotel inmitten des malaysischen Regenwaldes, und im “Singapore Oriental”.

In azurblaues Wasser abtauchen, sich eine Massage im Spa gönnen und während des abendlichen Dinners den Papageien und Zikaden im Regenwald lauschen – so kann ein Tag im “The Datai Langkawi” aussehen. Ich habe das Traumhotel inmitten des malaysischen Dschungels besucht. Davor habe ich noch einen interessanten Abstecher ins “The Oriental Singapur” gemacht, eins der besten Hotels der Welt. Nach seinem aufwendigen Umbau möchte ich es mir nicht nehmen lassen, zu hören, welche Visionen man dort anstrebt.

Als ich am Flughafen von Singapur ankomme, herrscht wildes Durcheinander. Hunderte von Menschen aus der ganzen Welt kommen an. Nach der Gepäckausgabe stehen sie am Ausgang in der Schlange, voller Vorfreude, ihre Lieben wiederzusehen. Plötzlich kommt ein junger Mann im blauen Jackett auf mich zu und begrüßt mich mit einem “Herzlich willkommen, Carsten. Schön, dass Sie da sind.” Wie mich der freundliche Mitarbeiter des “The Oriental Singapore” aus dieser Menschenmasse heraus erkannt hat, ist mir ein Rätsel.

Zimmer mit Aussicht: Penthouse-Schlafzimmer im "Oriental Singapore", mit Blick auf die Marina Bay Sands. (Foto: Oriental Singapore)

Imposantes Erscheinungsbild, teuer renoviert

Keine 50 Meter weiter steht eine S-Klasse-Limousine für mich bereit und bringt mich ins Hotel. Besser könnte ich mir meine Ankunft nach meiner langen Anreise nicht vorstellen.

Obwohl es nicht mein erster Besuch ist, bin ich immer wieder beeindruckt vom imposanten Erscheinungsbild des weltweit zweitgrößten “Mandarin Oriental”. Erbaut im Jahr 1987 stand es, bevor die Landgewinnung begann, damals noch am Rand von Singapur. Seit dem Bau der Marina Bay Sands unmittelbar gegenüber genießt es einen der exklusivsten Standorte der Stadt. Nach Downtown sind es nur wenige Gehminuten.

Sechs Monate dauerte die Renovierung. Wie ich höre, soll sie rund 120 Millionen Euro gekostet haben. Damit ich einen möglichst umfangreichen Eindruck erhalte, nimmt sich der charmante und liebenswürdige Direktor Philipp Knuepfer exklusiv Zeit. 21 Jahre arbeitet er bereits für das “Mandarin Oriental” und ist damit das, was man liebevoll als echtes “Urgestein” bezeichnen würde. Wenn dieser Artikel erscheint, wird er, der prägende Charakter des Hauses, leider nicht mehr im Mandarin tätig sein. So schade ich dies finde, bin ich jedoch davon überzeugt, dass er in einem anderen Luxushotel ebenso erfolgreich sein wird.

Die 570 Zimmer des “The Oriental Singapore” sind in drei Kategorien aufgeteilt: First, Business und Economy Class. Ein Economy-Zimmer kostet ab 600 Singapur Dollar (circa 400 Euro).

Exzellenz in Interieur und Service, dafür steht das "Mandarin Oriental". Hier ein Blick ins Restaurant "Embu". (Foto: Oriental Singapore)

Mit Co-Branding-Initiative jünger und hipper

Man möchte jünger und hipper werden, erklärt man mir. Ein Weg soll über die Partnerschaft mit dem Mandala Club erfolgen. Ich lasse es mir nicht nehmen, den namhaften Club im Herzen Chinatowns selbst zu besuchen. Junge, wohlhabende Geschäftsmenschen sind es, die ich hier antreffe. Sie alle dürfen seit der schlauen Co-Branding-Initiative nun die Annehmlichkeiten des “Mandarin Oriental” nutzen. Gleichfalls erhalten alle Suiten-Gäste des Hotels im Mandala Club den VIP-Status. Ein mutiger, durchaus geschickter Austausch auf hohem Niveau, wie ich finde. Man holt so die junge Zielgruppe mit an Bord, jedoch unter der Prämisse “Luxury is always exclusive access” (Luxus ist immer exklusiver Zugang).In besonderem Maße freue ich mich, zudem zu hören, dass Philip Knuepfer den “Artist in Residence” wieder aufleben lässt. Eine alte Tradition, die schon während der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in Grand Hotels wie dem “Adlon” in Berlin, dem “Ritz” in Paris oder dem “Savoy” in London gepflegt wurde. Während Künstler im Hause residieren dürfen, werden Gäste des “Mandarin Oriental” Augenzeuge ihrer entstehenden Künste.
Die verschiedenen Hotelklassen sind in den Farben Rosa, Blau und Grün optisch voneinander getrennt. (Foto: Oriental Singapore)
Die Hotelgesellschaft wurde im September 2023 von Laurent Kleitman, dem ehemaligen CEO von Dior, offiziell übernommen. Bis jetzt war “Mandarin Oriental” sehr dezentral organisiert und die Stärke ist aus meiner Gastperspektive genau diese dezentrale, lokale und regionale Vernetzung. Die Kreativität dieser großen Hoteliers, die die Hotels leiten, war immer präsent. Denken Sie nur an Kurt Wachtveitl, den Direktor des “Mandarin Oriental” in Bangkok, der über Jahrzehnte die Marke individuell prägte und die Luxushotellerie wie kein anderer. Ich hoffe, dass dies unter der neuen französischen Führung, die mit einem womöglich zentralistischem Anspruch einhergeht, nicht anders wird.Denn mehr von gleichen großen Marken macht es nie besser. Dior, Louis Vuitton, Gucci: Sie alle präsentieren sich als eine Einheit. Jeder Shop sieht gleich aus, jede Tasche ist ähnlich, jede Uniform gleicht der anderen – von Amerika bis Singapur, von Sydney bis München. Doch: In der Hotellerie ist genau das Gift. Ich hoffe, dass man hier das Gift nicht verstreut und dem “Mandarin” jene Stärke der Individualität lässt.
Nach einer erfolgreichen Shopping-Tour in Chinatown ist der Besuch des Pools genau das Richtige. (Foto: Oriental Singapore)

Serviceexzellenz, die ihresgleichen sucht

Meine Gedanken erden sich, als ich mein Zimmer betrete. 3,50 Meter hohe Decken machen Eindruck und bodentiefe Fenster legen einen beeindruckenden Blick auf die Marina Bay Sands frei. Als ich das Bad betrete, nehme ich das schwere, feinste Leinenmaterial meiner Bademäntel wahr. Die Haarbürsten sind aus Holz. Alles, nicht nur im Zimmer, hat seinen festen Platz. Da wird mir wieder einmal mehr bewusst: Im “Mandarin Oriental” spürt man die vollendete Liebe zum Detail, mit jedem Augenblick, mit jeder Berührung.

Und wie funktioniert exzellenter Service? Service, der Menschen bewegt, gar berührt? Lassen Sie mich mein Erlebnis beschreiben: Nach meiner Ankunft hänge ich meine Jeans in den Kleiderschrank. An der Jeans fehlt ein Knopf. Als ich am Abend wiederkomme, finde ich sie in einer wunderbaren Lederkiste vor. Sie ist liebevoll in Seidenpapier gewickelt. Die Notiz sagt mir: “Broken oder missing buttons have been replaced.” Der Knopf ist perfekt angenäht. Die Serviceexzellenz hat für mich einen neuen Standard im “Mandarin Oriental” bekommen.

Raths Reise-Rating:

1. Ganz großes Kino
2. Wenn’s nur immer so wäre
3. Hohes Niveau, mit ein paar wenigen Schwächen
4. So lala, nicht oh, là, là
5. Besser als im Hostel
6. Ausdrückliche Reisewarnung

ORIENTAL SINGAPORE

Resort Name: Oriental Singapore
Land: Singapur
Beste Reisezeit: März bis September
Zielflughafen: Singapore Changi International Airport
Transfermittel: Flugzeug
Transferzeit: 12 Stunden
Zimmerpreis pro Nacht: 395 Euro bis 19.500 Euro

Besondere Empfehlung:

Sonntägliches Lunchbuffet im Hotel – ein Traum in 70 Metern Länge und dem wohl besten Rosé-Champagner von Laurent-Perrier; All Dining Restaurant – alles nur vom Feinsten; La Gringe Pattisserie – echte französische Bäckerei; Lau Pa Sat (Telok Ayer Market) in Downtown – unglaubliche Vielfalt an Snacks aus allen Ländern; Chinatown – fangen Sie bei 70 Prozent Preisnachlass an zu handeln; Ann Siang Hill – hübsche Bars und freundliche Einheimische.

Das "Datai" macht es vor, dass Nachhaltigkeit und Luxus vereinbar sind. (Foto: Eric Martin)

Weiter geht’s nach Malaysia

Mit Singapore Airlines reise ich weiter nach Malaysia. Es ist eine meiner bevorzugten Fluggesellschaften. Der Flug ist nicht lang, doch der herausragende Service und die Freundlichkeit der Mitarbeiter versüßen mir die Zeit an Bord. Man wird durchgehend umsorgt und selbst in der Economy Class habe ich das Gefühl, als wäre ich der einzige Gast, der zählt. Das unterscheidet Singapore Airlines von vielen anderen Fluggesellschaften, die ich auf meinen Reisen erlebe.

Und wie würden Sie sich Ihr Traumhotel vorstellen? Ein exklusives Luxusresort, versteckt auf einer einsamen tropischen Insel, weißer Sandstrand inklusive? Genau das verkörpert das “The Datai Langkawi”. Langkawi liegt vor der Nordwestküste Malaysias und das Datai unmittelbar auf einer Anhöhe an der wunderschönen Datai-Bucht, eingebettet in einen echten Dschungel.

Das Gebäude zeigt sich im typisch malaysischen Stil, aus hochwertigen Naturmaterialien geformt. Die Bauweise ist offen, einladend, alles fügt sich perfekt in die natürliche Umgebung ein. Kerry Hill und Didier Lefort waren die architektonischen Meister. Mein Weg während der Hotelbesichtigung führt über Brücken und Bäche, die Laute des Regenwaldes sind omnipräsent. Sekündlich sieht man prächtige Schmetterlinge vorbeifliegen, stolze 535 verschiedene Arten gibt es allein in Langkawi, sagt man mir. Viele kleine Äffchen tragen regelmäßig und freiwillig zum Amüsement der Gäste bei.

Erholung und Abenteuer lässt sich im "Datai" wunderbar kombinieren. (Foto: Eric Martin)

“Green Luxury” mit Leidenschaft gelebt

Dass Nachhaltigkeit im “Datai” nicht nur ein leeres Wort aus dem Marketing ist, davon überzeuge ich mich bei einer Führung selbst. Ich besuche den riesigen Kräutergarten und ein Haus, dessen Fassade aus sage und schreibe 8000 Altglasflaschen besteht. Im Inneren sehe ich eine Auswahl an Seifen, Kerzen und Christbaumkugeln. Die Objekte können Gäste selbst entwerfen, während Up- und Recycling-Workshops, die man im Haus anbietet.

Ich erfahre zudem, dass das Hotel Meerwasser nutzt. Es wird gefiltert, überschüssiges wieder in die Natur zurückgeführt. Ich sehe und spüre es: “Green Luxury” wird an diesem Ort mit Leidenschaft gelebt. Man fühlt sich mit der Natur verbunden und lebt traditionell im Einklang mit ihr.

Die Freundlichkeit und Großzügigkeit des Hotelpersonals sind herausragend. 500 Mitarbeiter kümmern sich im “The Datai Langkawi” um die Gäste, die in den 121 Zimmern wohnen. Das ist ein hervorragender Schnitt und erklärt, wie die ausgesprochen persönliche Betreuung gelebt werden kann. Kein Wunder, dass das Hotel eine beachtliche Anzahl an Stammgästen hat.

Clean Chic herrscht sowohl in den Innen- als auch Außenräumen. (Foto: Eric Martin)

Meine Suite ist das, was man als Ultra-Luxus bezeichnen kann: 350 Quadratmeter, zwei Schwimmbäder, fünf Schlafzimmer und ein echter Dschungel rund um das Anwesen. Hier wohnen internationale Wirtschaftsbosse, wenn sie mit ihren Familien in absoluter Sicherheit Urlaub machen möchten.

Neben Platz bietet die Villa vor allem Service. Ich habe einen privaten Butler, eine Auswahl der wunderbarsten Weine, meinen deutschen Lieblingstee von Ronnefeldt und ein Interieur Design, das wirklich in diese Zeit passt. Worauf ich mich schon besonders freue, ist mein Aperitif am Abend, eingenommen auf meiner Terrasse, inmitten “meines eigenen” Dschungels.

Raths Reise-Rating:

1. Ganz großes Kino
2. Wenn’s nur immer so wäre
3. Hohes Niveau, mit ein paar wenigen Schwächen
4. So lala, nicht oh, là, là
5. Besser als im Hostel
6. Ausdrückliche Reisewarnung

THE DATAI LANGKAWI

Resort Name: The Datai Langkawi
Land: Malaysia
Region: Langkawi
Beste Reisezeit: November bis April
Zielflughafen: Flughafen Langkawi (LGK)
Transfermittel: Flugzeug
Transferzeit: 16 Stunden
Zimmerpreis pro Nacht: Ab 570 Euro, Super-Luxussuiten auf Anfrage

Besondere Empfehlung:

Rainforest Villa – eine der schönsten Suiten des Hotels; Weltklasse-Massagen mit einzigartigem Ambiente im Spa; The Canopy Walk – Exklusiver Spaziergang über den Gipfeln des Regenwaldes.

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