Zwei Luxuswelten der Superlative am Persischen Golf

Unser Hoteltester besucht zwei Luxusresorts in Dubai: Das Atlantis The Palm und das benachbarte Atlantis The Royal auf der künstlichen Halbinsel The Palm Jumeirah.

Auf der 43. Etage: Der Rooftop-Pool des Atlantis The Royal bietet einen unvergleichlichen Blick auf die Skyline Dubais. (Foto: Carsten K. Rath)

Dubai. Das Atlantis The Palm und das Atlantis The Royal, die beiden benachbarten Fünf-Sterne-Resorts der Kerzner International Holding, nehmen auf dem äußersten Rand der künstlich angelegten Insel The Palm Jumeirah in Dubai 63 Hektar Land ein. Zur Veranschaulichung: Das ist eine Fläche so groß wie 155 Fußballfelder. Platz genug also für zwei Luxuswelten, die ihre Gäste mit vielen extravaganten Erlebnismöglichkeiten überraschen.

Für meinen Besuch im Atlantis The Palm ist wirklich alles exzellent vorbereitet. Ich komme abends am Flughafen in Dubai an und werde von einem Fahrer zum Hotel gebracht. Der Portier begrüßt mich persönlich mit Namen, der Check-in funktioniert schnell und tadellos, was mir nach einer langen Reise besonders wichtig ist. Keine Erklärungen wie: „Frühstück ist von X bis Y Uhr“, „Die Minibar funktioniert so und so“ – das finde ich für einen Check-in überflüssig.

Die riesige Lobby und die Gänge des Hauses sind auf Hochglanz poliert, der Service ist überaus freundlich – so, wie ich es von Dubai gewohnt bin. Die Mitarbeiter schauen mir in die Augen und lächeln fröhlich. Ich übernachte in der Terrace Suite, die in einem der beiden Türme liegt, den Royal Towers, und freue mich jetzt schon auf den Meerblick bei Tageslicht. Wie ihr Name bereits verrät, hat meine Suite einen Balkon, der über die gesamte Längsseite verläuft.

Auf der Halbinsel Jumeirah: Das riesige Resort Atlantis The Palm hat insgesamt 2340 Zimmer und Suiten. (Foto: Kerzner Communications)

Wer, anders als ich, vor Sonnenuntergang ankommt und es bei der Anreise etwas spektakulärer mag, der kann mit dem Taxi bis zum Bahnhof „Gateway Palm und dann mit der Dubai Monorail bis zum Stopp „Atlantis Aquaventure Waterpark“ direkt vor den Hotelkomplex fahren. Das Streckenende führt über Wasser und bietet einen atemberaubenden Ausblick auf die Palmeninsel.

Ein Aquarium inklusive Fischkrankenhaus

Würde ich das Hotel und die zugehörigen Außenanlagen nicht mit meinen eigenen Augen sehen, ich könnte es mir kaum vorstellen. Aber es braucht schließlich Platz. Für die insgesamt 2340 Zimmer und Suiten des Resorts, für ein Aquarium inklusive Fischkrankenhaus mit über 65.000 Meerestieren und für den größten Aquapark der Welt.

Den zweiten Tag meiner Dubaireise beginne ich mit einem Frühstück in der Imperial Club Lounge. Hier ist alles überdimensional. Eine größere Auswahl bei einem Frühstücksbuffet habe ich noch in keinem anderen Hotel gesehen. Es fällt mir schwer, mich zu entscheiden, und ich vermute, es geht nicht nur mir so. Glück hat, wer länger hier ist und an mehreren Tagen die arabischen, asiatischen und kontinentaleuropäischen Gerichte durchprobieren kann.

Schlafen unter Wasser: Die Suite im Atlantis The Palm bietet eine nicht alltägliche Umgebung. (Foto: Kerzner Communications)

Das Brot und das internationale Gebäck werden frisch gebacken. Das Angebot an Obst, Müsli, Salaten und Säften ist vielfältig. Was mir hier besonders auf- und gefällt: Neben der Auswahl wird auch auf die Ästhetik und Präsentation des Essens großen Wert gelegt. Das Obst hat den perfekten Reifegrad.

Nach dem Frühstück schaue ich mir die Außenanlage und den hoteleigenen Strand an, der mit einer Länge von zwei Kilometern beide Hotels miteinander verbindet und ausschließlich den Hotelgästen vorbehalten ist. Ich finde, der gesamte Komplex hat etwas Märchenhaftes und entspricht damit der Vision des bereits verstorbenen Sol Kerzner, des Gründers von Kerzner International. Der Auftrag an die Designer bestand darin, „etwas zu entwerfen, das das Wesen von Atlantis einfängt“. Wem Platon ein Begriff ist, der weiß, dass damit die im Ozean versunkene Insel gemeint ist. Das Ergebnis ist das, was hier vor mir liegt: maurische Torbögen, arabisch inspirierte Lampen und Türme, palmenförmige Säulen kombiniert mit der traditionellen Architektur des Nahen Ostens.

Terrasse des Imperial Club: Perfekte Ästhetik und Präsentation der Speisen. (Foto: Kerzner Communications)

Was mich beeindruckt, ist die Aufmerksamkeit des Personals. Ich habe schon über einen Kilometer des Strandabschnittes zurückgelegt, da kommt ein junger Herr auf mich zu, offensichtlich ein Angestellter des Hotels, spricht mich mit meinem Namen an, reicht mir eine Flasche Wasser und ein Handtuch. Dass die persönliche Note bei der hohen Anzahl an Gästen nicht verloren geht, ist eine Meisterleistung.

Raths Reiserating (aktuelle Wertung gefettet)

1. Ausdrückliche Reisewarnung
2. Besser als unter der Brücke
3. So lala, nicht oh, là, là
4. Meckern auf hohem Niveau
5. Wenn’s nur immer so wäre
6. Ganz großes Kino

Moderne Schwester: Atlantis The Royal

Ich komme auch in den Genuss, zwei Nächte im Atlantis The Royal zu übernachten. Das Luxushotel, das ebenfalls von Kerzner International betrieben wird, wurde erst Anfang 2023 eröffnet und befindet sich nur einen halben Kilometer entfernt vom Atlantis The Palm. Morgens treffe ich den General Manager & Senior Vice President Tom Roelens. Er erzählt mir, dass die außergewöhnliche Architektur des Hotels die Skyline Dubais aufbrechen soll. Eine Art Dekonstruktion der traditionellen skulpturalen Türme, die mit Dubai assoziiert werden.

Außergewöhnliche Architektur: Die Fassade des Atlantis The Royal soll die Skyline Dubais aufbrechen. (Foto: Kerzner Communications)

Die einzelnen Blöcke bieten den Gästen eine scheinbar kleinere und intimere Umgebung. Die Lücken zwischen den Blöcken werden zu Außenplätzen mit Pools, Terrassen und Gärten, die natürlich belüftet und beschattet sind und einen unglaublichen Blick über Dubai und den Golf bieten. Den besten hat man vom Rooftop-Pool auf der 43. Etage.

Mir gefallen die Zimmer hier noch besser als im Atlantis The Palm. Das liegt zum einen daran, dass die Ausstattung neuer und moderner ist, zum anderen, dass die Innen- sowie Außenbereiche scheinbar miteinander verschmelzen. Die Glasfassaden lassen aus nahezu jedem Raum einen uneingeschränkten Blick nach draußen zu. Für die Inneneinrichtung der Zimmer wurden natürliche Materialien wie Holz und Marmor geschickt mit leuchtenden Textilien und Dekorelementen kombiniert.

Persönliches Geschenk: Ein handgefertigtes Lesezeichen nebst einem handgeschriebenen Brief. (Foto: Carsten K. Rath)

Nachmittags klingelt die Butlerin. Sie habe gesehen, dass ich Bücher dabei habe, und überreicht mir ein persönliches Geschenk: ein handgefertigtes Lesezeichen und einen handgeschriebenen Brief. So geht Luxus in einem so riesigen Hotel – persönlich und relevant.

Raths Reiserating (aktuelle Wertung gefettet)

1. Ausdrückliche Reisewarnung
2. Besser als unter der Brücke
3. So lala, nicht oh, là, là
4. Meckern auf hohem Niveau
5. Wenn’s nur immer so wäre
6. Ganz großes Kino

Insidertipps

Wüstensafari am Morgen: Statt der üblichen Wüstensafari am Abend empfehle ich, eine morgendliche Safari zu buchen. Die aufgehende Sonne hüllt die Wüstenlandschaft in ein spektakuläres Licht.

Fahrt über den Dubai Creek: Nehmen Sie ein traditionelles Abra-Boot, um den Dubai Creek zu überqueren. Diese preiswerte Bootsfahrt verspricht eine einzigartige Perspektive auf die Skyline Dubais.

Dubai Miracle Garden: Der Dubai Miracle Garden ist von Mitte November bis Mitte April geöffnet. Die blühenden Blumenfelder und kreativen Gartendesigns sind eine angenehme Abwechslung zu der sandigen Umgebung.

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